„Landpartie zu den Kreuzfahrern“ – Themenführungen in Bad Mergentheim, Grünsfeldhausen und Gamburg

2019 feierten die Gamburg und das Deutschordensmuseum Bad Mergentheim, das seit 2020 als „Residenzschloss Mergentheim“ firmiert, das Jubiläum „Gemeinsam 800 Jahre“ anlässlich der 800 Jahre Barbarossa-Fresken im Rittersaal der Gamburg und der 800 Jahre Deutscher Orden in Bad Mergentheim. Eine dafür konzipierte Kombiführung zwischen Bad Mergentheim, Grünsfeldhausen und Gamburg wird auch dieses Jahr wieder für interessierte Besucher angeboten.

Die heutige Kulturregion Tauberfranken wurde im Hochmittelalter durch ein außerordentlich lebendiges Adelsnetzwerk verschiedener „Tauber-Herren“ nachhaltig geprägt. 1219 schenkten die drei Brüder Heinrich, Andreas und Friedrich von Hohenlohe nach ihrer Rückkehr vom Kreuzzug ihre Befestigung in Mergentheim dem neugegründeten Deutschritterorden, aus der später das heutige Schloss und der Hauptsitz des Hoch- und Deutschmeisters wurde. Im selben Jahr starb der Edelfreie Beringer von Gamburg, der in dem von ihm aufwändig errichteten Saalbau seiner Burg die einzigartigen „Barbarossa-Fresken“ als persönliche Erlebniserzählung seines Kreuzzugs mit dem Stauferkaiser anfertigen ließ. Sie gelten heute als älteste weltliche Wandmalereien nördlich der Alpen und die einzig erhaltenen Original-Ausmalungen eines Rittersaales überhaupt. In Grünsfeldhausen errichtete um 1200 wiederum Beringers Vetter Sigebodo von Zimmern in Gedenken an seinen auf demselben Kreuzzug verstorbenen Vater die Achatiuskapelle, deren Oktogonform auf den Felsendom in Jerusalem verweist. Sie wurde später Vorbild für die Reihe der nachfolgend erbauten tauberfränkischen Oktogonkapellen.

In drei fachkundigen Themenführungen am 20. September 2020 können die Geschichten und Verbindungen zwischen Bad Mergentheim, Grünsfeldhausen und Gamburg zur Kreuzfahrerzeit erkundet werden. Die „Landpartie zu den Kreuzfahrern“, so der Titel der Kombiveranstaltung, beginnt um 11 Uhr mit der Führung „Geschichte des Deutschen Ordens von 1190 bis heute“ im Residenzschloss Mergentheim. Anschließend gibt es die Möglichkeit zum Mittagessen in der Stadt. Um 14 Uhr folgt dann eine Themenführung durch die Achatiuskapelle in Grünsfeldhausen. Schließlich wird um 15.30 Uhr eine Sonderführung durch Burg und Burgpark Gamburg mit anschließender Möglichkeit zu Kaffee und Kuchen im Burgcafé angeboten.

Der Preis im Residenzschloss beträgt 9,50 €, auf der Gamburg 5,- € und ist für die Achatiuskapelle frei.

Es wird um Voranmeldung unter mail@burg-gamburg.de bzw. 09348/605 oder info@schloss-mergentheim.de bzw. 07931/52212 gebeten. Interessenten werden darauf hingewiesen, dass aktuell die Teilnehmerzahl im Residenzschloss Mergentheim begrenzt ist. Es wird daher empfohlen, sich frühzeitig anzumelden, um Enttäuschungen zu vermeiden. Spätere Anmeldungen können nur noch an den Themenführungen in Grünsfeldhausen und Gamburg teilnehmen.

Weitere Informationen finden sich unter www.burg-gamburg.de sowie www.schloss-mergentheim.de

 

Hinweis:

Bitte als Bezeichnung immer entweder „die Gamburg“ oder „Burg und Burgpark Gamburg“ schreiben. Bitte nicht „Burg Gamburg“.

Über Burg und Burgpark Gamburg:

Die Gamburg ob der Tauber an der Romantischen Straße war im 12. Jh. mainzisches Lehen und Residenz der Edelfreien von Gamburg und ist heute ein Kulturerbe europäischen Ranges. Ihr ursprünglich romanischer Saalbau gehört zu den repräsentativsten des deutschen Hochmittelalters. Die „Barbarossa-Fresken“ in seinem kulturhistorisch einzigartigen Hauptsaal gelten als die ältesten weltlichen Wandmalereien nördlich der Alpen (um 1200). Diese einzig erhaltenen Original-Ausmalungen eines Rittersaals zeigen großflächige Szenen des Kreuzzugs Kaiser Friedrichs I. mit einer der frühesten Inschriften deutscher Sprache und vielem mehr. Sie wurden 1986 zusammen mit außergewöhnlich prächtig geschmückten Doppelarkaden der Stauferzeit entdeckt. Die seit ihrer Erbauung bewohnte Burg wurde, auch dank ihrer Rettung durch Götz von Berlichingen im Bauernkrieg, nie zerstört. Seine Entführung eines Gamburger Amtmanns führte zum berühmten „Götz-Zitat“. Seit 1546 befindet sich die Gamburg in adeligem Privateigentum. Sogar über 21 Geister sollen hier hausen. Der Bergfried diente im 2. Weltkrieg als Bunker für Auslagerungen einiger Frankfurter Museen sowie für Akten über die sogenannte „Rote Kapelle“. Der Barockpark mit botanischen Raritäten und dem Nymphenbrunnen entlang seiner Lichtachse ist als integraler Teil einer Burganlage in Deutschland einmalig. Während der Saison verströmen Palmen und andere exotische Pflanzen im Café des statuengeschmückten Burghofs ein mediterranes Flair. In der Kapelle und im Wappenzimmer finden Hochzeiten statt. Das Alte Waschhaus dient heute als Shop. Heute bietet die Eigentümerfamilie von Mallinckrodt reguläre Führungen sowie zahlreiche Veranstaltungen und Kurse auf der Gamburg an und setzt sich intensiv für die Erforschung, die Beseelung und die lebendige Kontinuität der Burg und des Burgparks ein.

 

Pressekontakt:

Goswin von Mallinckrodt

Burg & Burgpark Gamburg

Burgweg 29

97956 Werbach-Gamburg

09348/605

mail@burg-gamburg.de

www.burg-gamburg.de

 

 

Die Gamburg. Foto: Wilhelm Strake