Landesweit größte Wasserversorgungsmaßnahme auf der Zielgeraden

Dittigheim/Main-Tauber-Kreis. „Die Umstrukturierung der Wasserversorgung im mittleren Taubertal ist eine wichtige Investition in eine nachhaltige Infrastruktur unserer Städte und Gemeinden. Dieses Großprojekt mit einem Volumen von rund 63 Millionen Euro war in den vergangenen Jahren eines meiner Herzensanliegen. Umso mehr freut es mich, dass seit wenigen Tagen bereits viele Verbandsmitglieder mit weichem Wasser versorgt werden und wir mit großen Schritten auf die Zielgerade einbiegen können“, freut sich Landtagvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart, der sich kürzlich bei einem Besuch im Dittigheimer Wasserwerk nach dem aktuellen Sachstand und der Verwendung der Landeszuschüsse von über 30 Millionen Euro erkundigt hat.

 

Weiches Wasser bereits für große Teile des Verbandsgebiets

Der Geschäftsführer der Wasserversorgung Mittlere Tauber (WVMT), Klaus Seidenspinner, hob hervor, dass bereits für weite Teile des Zweckverbandsgebiets, das sich aus den Städten Lauda-Königshofen, Grünsfeld und Tauberbischofsheim sowie den Gemeinden Wittighausen, Großrinderfeld und Werbach zusammenschließt, nunmehr weiches Wasser aus den Leitungen sprudelt. „Die Stadt Tauberbischofsheim mit ihren Ortsteilen sowie die Grünbachgruppe mit Großrinderfeld, Grünsfeld und Wittighausen haben wir bereits komplett angeschlossen“, so Seidenspinner. Auch große Teile von Lauda-Königshofen würden schon über die neuen Reinwasserleitungen im Dittigheimer Verteilzentrum beliefert, lediglich Heckfeld, Sachsenflur und das Balbachtal werden noch dazu kommen. Außerdem könnten im nächsten Jahr auch Werbach und das Welzbachtal ans Netz gehen, nachdem man hier beim Leitungsausbau vollständig im Zeitplan liege. Gleiches gelte auch für den weiteren Leitungsausbau in Richtung Niklashausen und Gamburg, wo ab Ende 2024 das weiche Wasser fließen soll, kündigte der Geschäftsführer an. Zugleich bedankte sich der WMVT-Geschäftsführer bei Wolfgang Reinhart für die intensive Unterstützung.

Der neue Härtegrad betrage nun 13 statt bisher rund 29 Grad. Deshalb sei es notwendig Haushaltsgeräte, wie etwa Wasch- und Spülmaschinen, aber auch bestimmte Kaffeemaschinen oder Kaffeeautomaten daran anzupassen, da durch das weiche Wasser der Verbrauch deutlich reduziert werden könne. Auch Haushalte, die über eine eigene Enthärtungsanlage verfügen, sollten die Geräteeinstellungen entsprechend neu justieren.

 

Über 30 Millionen Euro Fördermittel des Landes

Für die noch anstehenden Arbeiten liegen nahezu alle Förderzusagen nun vor, sodass die Finalisierung des Versorgungsprojektes „in trockenen Tüchern“ sei, wie Klaus Seidenspinner auf Nachfrage erläuterte. „Nachdem erst im Juli weitere Förderbescheide in einer Gesamthöhe von etwa acht Millionen Euro übergeben wurden, belaufen sich die Fördermittel zwischenzeitlich auf insgesamt über 30 Millionen Euro. Es handelt sich hierbei um die derzeit größte Wasserversorgungsmaßnahme im ganzen Land. Diese hohe Förderquote ist ein gutes Zeichen für unsere Kommunen“, betonte MdL Wolfgang Reinhart im Hinblick darauf, dass im Kommunalen Investitionsfonds des Landes (KIF) für das Jahr 2018 zunächst nur 17 Millionen Euro und für 2019 lediglich circa 15 Millionen Euro für ganz Baden-Württemberg vorgesehen waren. „Dies hätte dazu geführt, dass sich solche Projekte über viele Jahre oder gar Jahrzehnte hingezogen hätten“, verdeutlichte der Landtagsvizepräsident, der in der Haushaltskommission innerhalb der damaligen grün-schwarzen Regierungskoalition eine Verdreifachung des Fördervolumens durchgesetzt hatte.

Darüber hinaus dankte er dem WVMT-Geschäftsführer Klaus Seidenspinner und seinem Team um Wassermeister Lukas Kolmstetter und Klaus Treutlein für deren engagierten Einsatz. „Aus 22 Brunnen kann nun heimisches Grundwasser gewonnen, hochwertig aufbereitet und in die Leitungen eingespeist werden. Durch die Realisierung dieses Leuchtturmprojekts wird den Städten und Gemeinden so eine zukunftssichere Wasserversorgung ermöglicht“, bilanzierte Wolfgang Reinhart. „Ohne jeden chemischen Zusatz steht nunmehr dem Verbraucher Wasser mit höchster Qualität aus autonomer und autarker Versorgungsquelle zur Verfügung. Mit dieser Investition in die Zukunft ist damit für viele Jahrzehnte mit ausreichend heimischem Grundwasser von bester Güte und auf technisch neuestem Stand Vorsorge getroffen“, freute sich der Landtagsvizepräsident und Wahlkreisabgeordnete abschließend.

 

Fotountertext: Erfreut über die guten Fortschritte bei der Wasserversorgung im mittleren Taubertal sowie über die hohe Fördermittelsumme seitens des Landes zeigte sich Landtagsvizepräsident Professor Dr. Wolfgang Reinhart – hier im Gespräch mit WVMT-Geschäftsführer Klaus Seidenspinner, Klaus Treutlein und Wassermeister Lukas Kolmstetter (v.r.n.l.) Foto: Benedikt Englert (Büro Reinhart)