Unterversorgung im Raum Dinkelsbühl droht

Dinkelsbühl/Feuchtwangen. Berechnungen der Kassenärztlichen Vereinigung (KVB) belegen, dass die Region Westmittelfranken im Hinblick auf hausärztliche Praxen schon jetzt teilweise akut unterversorgt ist. Obwohl der Freistaat Bayern finanzielle Anreize geschaffen hat, Hausärzte auf dem Land anzusiedeln, herrscht in der Region nach wie vor ein großer Bedarf und eine Besserung ist nicht in Sicht.

Der Region droht ein akuter Hausärztenotstand. Foto: pixabay.com

Während beispielsweise die Stadt Erlangen einen Versorgungsgrad von mehr als 120 Prozent aufweist, liegt dieser in Feuchtwangen lediglich bei 72,4 Prozent und in Dinkelsbühl bei wenig besseren 84,2 Prozent. Gerade für die Kreuzgangstadt ist demnach eine deutliche Unterversorgung auszumachen. Was noch erschwerend hinzukommt: Ein Großteil der ansässigen Ärzte steht vor dem Ruhestand.

Im Mittel sind die Hausärzte in Bayern laut KVB rund 55 Jahre alt. Nahezu 35 Prozent von ihnen haben bereits den 60. Geburtstag überschritten. So sind beispielsweise im Raum Wassertrüdingen die elf niedergelassenen Allgemeinmediziner im Durchschnitt schon 61,9 Jahre alt. Die Zeit zum Handeln drängt also; nicht nur aus politischer Sicht. Nur zwölf Prozent der aktuellen Medizinstudenten möchten Hausarzt werden. Der Löwenanteil möchte lieber als Facharzt oder in einer Klinik arbeiten. (HM)

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