Das ehemalige Waisenhaus des Spitals wurde später als Museum genutzt
DINKELSBÜHL (RED). Mit einem Fördervertrag in Höhe von 10.000 Euro beteiligt sich die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) an der Instandsetzung von Haus B des ehemaligen Waisenhauses und Museums des Spitalshofs in Dinkelsbühl. Hier muss der Außenbau restauriert werden. Konkret stehen die Sonnenuhr an der Südfassade, das Eckbildnis in der Nordost-Ecke und das Stifterwappen an der Westfassade an. Im Innenbereich wird auch das Natursteinportal der ehemaligen Hauskapelle im ersten Obergeschoss renoviert. Den symbolischen Fördervertrag überbringt Manfred Kiesel, Ortskurator Dinkelsbühl der DSD, bei einem Pressetermin vor Ort im Beisein von Friedrich Müller von Lotto Bayern an Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer. Das Spital gehört nunmehr zu den über 560 Denkmalen, die die DSD dank ihrer Förderer, der Erträge ihrer Treuhandstiftungen sowie der Mittel der GlücksSpirale allein in Bayern fördern konnte.
Das ehemalige Heiliggeistspital besaß das Gelände zwischen der staufischen Stadtbefestigung bei der Spitalgasse und der erweiterten, heutigen Stadtbefestigung am Rothenburger Tor sowie zwischen der Dr.-Martin-Luther-Straße und der Stadtmauer an der Bleiche. Mit seiner langen, ockerfarbigen Front aus dem einstigem Pfründehaus, der integrierten Heiliggeistkirche, dem Verwaltungshaus mit Spitalgericht, der ehemaligen Friedhofsmauer und der Tormauer sowie dem Altenpflegeheim prägt es die Dr.-Martin-Luther-Straße.
Die Anlage besaß auch schon im Mittelalter eine zentrale Bedeutung für die Stadt und die Bevölkerung mit seiner Dreiflügelanlage Pfründehaus, Krankensaal, Vorratshaus, der integrierten Spitalkirche, dem ehemaligen Verwaltungshaus und Spitalgericht, der Stallscheune und den Brunnen. 1865 wurde der ehemalige Getreidestadel dann zum Stadtkrankenhaus umgebaut.
Zum Objekt:
Das Heiliggeistspital wurde bereits 1282 urkundlich erwähnt und zählt zu den frühen Gründungen im bayerisch schwäbischen Raum. Der große dreigeschossige Bau mit spätgotischem Gewölbekeller aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts in der Altstadt von Dinkelsbühl wird im Osten ergänzt durch einen erkerartigen Vorbau mit Arkadenvorhalle sowie vorspringenden Fachwerkobergeschossen. Im Westen verziert das Haus ein reicher Volutengiebel. Den Treppenturm hat man im Norden angelegt. 1567, 1599, 1698 und 1730 erfolgten Umbauten und Umgestaltungen. Der Dachstuhl wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erheblich in seiner Konstruktion verändert. Das ehemalige Waisenhaus des Spitals wurde später als Museum genutzt.