Habitat als ökologischer Ausgleich

Endsee (ak). Im Gewerbepark Endsee konnte nun ein neues Habitat für Amphibien und sonstige Naturbewohner angelegt werden. Mit dieser Maßnahme will man eine „Ausgleichsfläche“ für den neuen Bauabschnitt II schaffen und den Tieren einen alternativen Lebensraum bieten. Besonders im Fokus stehen dabei der Schutz und Erhalt von Kammmolchen und Gelbbauchunken, welche bereits als endemische Art gelten. Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf ca. 30.000 Euro, übernommen werden diese vom Zweckverband Gewerbepark Rothenburg und Umland. Bereits jetzt kann man etliche Tiere im liebevoll angelegten Habitat entdecken – besonders die Vogelwelt scheint sich an diesem idyllischen Fleckchen Erde zu erfreuen. Im nächsten Jahr sollte man dann auch jede Menge Leben in den neuen Laichbecken finden. Rund 240 Quadratmeter Wasseroberfläche, verteilt auf drei Becken, wurden künstlich angelegt, erläutert Thomas Müller, Wirtschaftsförderer des Zweckverbandes. Die Becken sind relativ flach, lediglich eines ist tiefer als einen Meter. Dies war eine der Vorgaben der Naturschutzbehörde. Wie Müller erklärt, sei der Aspekt Naturschutz für den Zweckverband generell von großer Bedeutung. „Wir sind ein modernes und ökologisches Gewerbegebiet“, betont er. Diesem Anspruch wolle man mit allen Handlungen jederzeit gerecht werden – auch unabhängig von behördlichen Vorgaben.

Auch Margarita Kerschbaum, Bürgermeisterin von Steinsfeld und Vorsitzende des Zweckverbandes, bekundet ihre Zustimmung und fügt an, dass in der Vergangenheit bereits einige Projekte umgesetzt worden seien, die ebenfalls für einen „ökologischen Ausgleich zur notwendigen Flächenversiegelung“ sorgten. Momentan sei das Thema „Flächenversiegelung“ wieder in aller Munde, deshalb wolle man als Gewerbepark praktische Lösungsansätze aufzeigen. Die Baumaßnahme erfolgte so bodenschonend und kostensparend wie möglich, beschreibt Müller. Vieles erfolgte in Eigenleistung und unter Mithilfe des Steinsfelder Bauhofs, wo es nötig war, wurde mit ortsnahen Firmen kooperiert.

Besonders in den Prozess eingebunden war das silvae biome Institut aus Sugenheim, hier erfolgte eine enge Abstimmung. „Wir befinden uns direkt neben dem Wald am Fuß des Endseer Bergs. Jedes Jahr, speziell im Frühjahr, kommen zahlreiche Amphibien und Kammmolche aus dem Unterholz und ziehen zum Laichen in ein Regenüberlaufbecken im Bauabschnitt I, dort haben sie bisher überlebt. Allerdings müssen sie dazu durch Bauabschnitt II ziehen, was sehr gefährlich für sie ist. Deshalb hoffen wir jetzt, dass die Tiere in den neuen Becken im Habitat bleiben und siedeln“, veranschaulicht Kerschbaum.

Insektenhotel gesponsort

Zur Fertigstellung des Habitats spendete das ebenfalls vor Ort ansässige Unternehmen bk Group AG ein Insektenhotel, welches auch umgehend durch die Mitarbeiter des Bauhofs an einem der Bäume befestigt wurde. Gerold Wolfarth, CEO der bk Group: „Uns als Unternehmen liegt das Thema Nachhaltigkeit extrem auf dem Herzen. Daher leisten wir hier gerne einen Beitrag.“ Aktuell befindet sich das Unternehmen unter den Finalisten des „Sustainable Impact Award 2021“. „Wir wollen zeigen, dass sich Erfolg in der Wirtschaft und Nachhaltigkeit verknüpfen lassen“, so Wolfarth. Er selbst ist auch als Keynote-Speaker aktiv und hält Vorträge zum Thema. Die Insektenhotelspende war mit Blick auf das kommende Jahr nur ein Auftakt. Wie Wolfarth verrät, plant er nämlich, für 2022 das größte Insektenhotel der Welt in Endsee errichten zu lassen.

Von dem jetzt entstandenen Habitat profitieren nicht nur Flora und Fauna – auch die Mitarbeiter, der im Gewerbepark gelegenen Firmen, freuen sich über den neuen Raum für Frischluft, Ruhe und Erholung.

BU: Die Beteiligten freuen sich über die erfolgreiche Fertigstellung des Habitats, zur „Einweihung“ spendet Gerold Wolfarth ein Insektenhotel. Dieses wird auf dem Foto gerade übergeben. Von links: Elina Ranki (PR und Brand Marketing Manager bei bk Group AG), Gerold Wolfarth (CEO bk Group AG), Thomas Müller (Wirtschaftsförderer Zweckverband), Erich Balbach (Bauhof Steinsfeld und Zweckverbandsrat), Margarita kerschbaum (Vorsitzende des Zweckverbands und Bürgermeisterin von Steinsfeld) und Gerd Kamleiter (Bauhof Steinsfeld).                                                            Foto:  Amos Krilles

 

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