„Großartige Solidarität und Einsatzbereitschaft“

Coronakrise: Landrat Reinhard Frank zieht erste Zwischenbilanz

Der 20. April 2020 markierte den Beginn eines behutsamen Wiederhochfahrens des öffentlichen Lebens unter dem Eindruck der Corona-Pandemie. Bezüglich der Infektionsschutz-Regelungen brachte die Bund-Länder-Einigung an diesem Tag erste Lockerungen. Gleichwohl bleiben viele Beschränkungen bestehen. So befindet sich auch das Landratsamt Main-Tauber-Kreis nach wie vor im Krisenmodus – wie bereits seit sieben Wochen. In diesen mehr als 50 Tagen wurde von der Kreisbehörde Enormes geleistet, hat Landrat Reinhard Frank jetzt in einer Zwischenbilanz festgestellt.

„Der Corona-Arbeitsstab, das Gesundheitsamt und Frauen und Männer aus anderen Ämtern des Landratsamtes arbeiten an sieben Tagen in der Woche ein gewaltiges Pensum ab“, erklärt der Landrat. „Dabei sind sie mit der umfassenden Krisen-Organisation und immer neuen Aufgabenstellungen befasst.“ Der Landrat zeigt sich bewegt und beeindruckt vom Geschehen: „In diesem weltweiten Ausnahmezustand, für dessen Bewältigung es keine Blaupause gibt, verspüren wir in unserem Landkreis eine großartige Solidarität, Kreativität, Einsatzbereitschaft und Disziplin. Mein Dank geht deshalb auch an alle Organisationen, Krankenhäuser, Reha- und Pflegeeinrichtungen, Rettungsorganisationen, die Polizei sowie die 18 Städte und Gemeinden unseres Landkreises, die alle vorbildlich mit unserem Landratsamt zur Bewältigung dieser Krise zusammenarbeiten.“

Aufwendige Kontaktermittlung

 Eine aufwendige Aufgabe des Gesundheitsamtes ist es, die Kontakte infizierter Personen zu ermitteln und den Erkrankten sowie deren Kontaktpersonen die notwendigen Informationen und Verfügungen zukommen zu lassen. Im Zeichen der Coronakrise wurden bislang über 330 infizierten Personen im Kreis sowie deren mehr als 4000 Kontaktpersonen Informationen und Verfügungen übermittelt. Bereits Anfang März wurde im Gesundheitsamt ein Bürgertelefon eingerichtet, um den Menschen in der Region an sieben Tagen in der Woche bei Fragen zum Coronavirus Rat und Auskunft zu geben. Das Kernteam wurde hierfür durch Personal aus anderen Bereichen der Kreisverwaltung, Ehrenamtliche des Deutschen Roten Kreuzes und kurzfristig gewonnene, befristet beschäftigte Kräfte ergänzt. „Die übrigen Mitarbeiter des Landratsamtes arbeiten derzeit noch im Schichtdienst, um auch weiterhin unser umfangreiches Dienstleistungsangebot aufrecht zu erhalten“, ergänzt Reinhard Frank.

Ideale Verteilung ambulanter Corona-Einrichtungen

Ein Abstrichzentrum für den gesamten Landkreis wurde in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung und dem Roten Kreuz eingerichtet. Dieses nahm seine Arbeit zunächst am 16. März beim Caritas-Krankenhaus in Bad Mergentheim auf. Am 6. April zog die zentrale Einrichtung dann auf den Laurentiusberg in Tauberbischofsheim um. Auch hier war das Landratsamt organisatorisch und koordinierend an vorderster Stelle tätig – ebenso bei der Einrichtung einer Fieberambulanz in der ehemaligen Tagesklinik in Bad Mergentheim, die am 22. April ihren Betrieb aufnimmt. „Zusammen mit der Corona-Schwerpunktpraxis in Wertheim haben wir nun eine ausgewogene und ideale Verteilung der ambulanten Einrichtungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus im Main-Tauber-Kreis erreicht“, sagte Landrat Reinhard Frank.

Zwei Reha Kliniken mussten aufgrund des Infektionsgeschehens unter Quarantäne gestellt und für sie ein strukturiertes Entlassmanagement unter Mithilfe der Feuerwehr Bad Mergentheim über den Corona-Arbeitsstab organisiert werden. Ebenso wurde zeitweise für sechs Alten- und Pflegeheime die Quarantäne angeordnet. Diese konnte mittlerweile bei fünf Einrichtungen wieder aufgehoben werden. In allen genannten Einrichtungen wurde die Testung von Personal und Bewohnern auf eine Corona-Infektion veranlasst.

Schutzausrüstung verteilt

Eine weitere wichtige Aufgabe des Landratsamtes im Rahmen der Infektionsschutzmaßnahmen ist die Beschaffung und die kreisweite Verteilung der notwendigen Schutzausrüstung wie FFP2-Masken, medizinische Mundschutze und Handschuhe an Kliniken, Pflegeheime, ambulante Dienste und weitere Einrichtungen. Nach der organisatorischen Vorbereitung durch den Corona-Arbeitsstab leisteten hierbei die Freiwillige Feuerwehr Tauberbischofsheim und das Deutsche Rote Kreuz wertvolle Unterstützung.

Nicht zuletzt sieht der Corona-Arbeitsstab eine wichtige Aufgabe darin, jeden Tag die Städte und Gemeinden des Landkreises sowie durch umfassende Medienarbeit die Bevölkerung transparent über die Entwicklung der Pandemie und über aktuelle Verfügungen und Regelungen zu informieren. Dies geschieht über Mitteilungen an Presse, Rundfunk und Fernsehen sowie auf der Landratsamts-Website und in sozialen Medien. Ebenso wird die heimische Wirtschaft über Hilfen in der Coronakrise aufgeklärt. Zur Unterstützung der heimischen Geschäfte und Betriebe wurde auf der Website des Landkreises außerdem die Händlerplattform „Kauf regional“ aufgebaut, in die sich bislang schon rund 100 Betriebe eingetragen haben. lra

 

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