Pfr. Dr. Christian Fuchs schreibt: Da die „Himmelfahrt“ Jesu unser Vorstellungsvermögen übersteigt, feiern viele stattdessen lieber den so genannten Vatertag. Kirchengemeinden könnten diesen Trend aufnehmen, könnten  Wanderausflüge für Männer veranstalten, um damit auch Außenstehende zu erreichen. Wer dem eigentlichen Sinn von „Christi Himmelfahrt“ auf die Spur kommen möchte, mag sich Paul Klees Tuschezeichnung mit dem Titel „Christuskopf“ im Evangelischen Gesangbuch betrachten:

Das Gesicht Jesu erscheint schwebend, als könne es zerfließen. Er trägt noch die Dornenkrone, das Zeichen seines Martertodes, aber über seinem Antlitz liegt ein überirdischer Glanz. Was auch immer damals im Einzelnen geschah, die Botschaft von „Christi Himmelfahrt“ lautet: Jesus Christus ist der Herr der ganzen Welt, ist an die Grenzen von Raum und Zeit nicht mehr gebunden. Er begleitet uns heute auf allen oft so verschlungenen Wegen unseres Alltags, noch ungreifbar, wie Paul Klees Bild ihn zeigt. Aber er wird wiederkommen, er möchte uns ins Himmelreich holen. Jesus, der selbst verspottet und gedemütigt wurde, wird in Gottes neuer Welt die zur Verantwortung ziehen, die hier auf Erden ihre Mitmenschen gequält und keine Buße getan haben.

Da Jesus Christus „nach oben“ entschwunden ist, dürfen wir Christen aufrecht durchs Leben gehen, müssen uns nicht niederdrücken lassen von unseren negativen Erfahrungen, vom Gerede der Mitmenschen. Da er schon jetzt König ist, dürfen wir Christen heute schon königlich leben, also frei, selbstbewusst und großzügig.

Pfr. Dr. Christian Fuchs