Führungskräftefortbildung des Kreisfeuerwehrverbandes des Neckar-Odenwald-Kreises

Neckar-Odenwald-Kreis/Buchen. Corona macht erfinderisch. Beinahe wäre die Führungskräftefortbildung 2020 des Kreisfeuerwehrverbandes und des Landratsamtes Neckar-Odenwald-Kreis nämlich Corona-bedingt abgesagt worden. Da die Feuerwehr Buchen im Laufe des ersten Lockdowns die Technik ihres Schulungsraums mit Mitteln des Fördervereins der Freiwilligen Feuerwehr Buchen – Abt. Stadt e.V. nach über 25 Jahren grundlegend erneuert hatte, bot sich hier aber der optimale Rahmen für einen Livestream.

Das Fachgebiet „Fortbildung“ des Kreisfeuerwehrverbandes hatte unter der Ägide von Martin Kaiser (Hardheim) für eine interessante Mischung an Vorträgen gesorgt. Da für den Ablauf jeweils nur der Referent und die Techniker im Raum sein mussten, konnten die Corona-Vorgaben mit ausreichend Abstand, Lüften und Mund-Nasen-Masken gewährleistet werden.

Am Morgen eröffneten Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr, Landrat Achim Brötel und der Bürgermeister der Stadt Buchen, Roland Burger, die Veranstaltung. Alle drei freuten sich über die neuen Wege, die auch die Feuerwehren im Landkreis eingeschlagen haben und wünschten den Teilnehmern an den Bildschirmen einen informativen Tag.

Den Auftakt machte Henning Waschitschek, selbst Teil des OrgL-Team des Rettungsdienstes im Neckar-Odenwald-Kreis. Er stellte anschaulich das System und die Aufgaben des Organisatorischen Leiters (OrgL) vor und verdeutlichte Berührungspunkte mit den Feuerwehren im Landkreis.

Der Kreisbrandrat des Landkreises Miltenberg, Meinrad Lebold, berichtete über einen Brand einer großen Menge Lithium-Ionen-Akkus in einem Wohnhaus, der 2018 die Feuerwehren im bayrischen Leidersbach gefordert hatte. Er ging auf die Probleme bei der Brandbekämpfung und die Anwendung des kleinteiligen Windberechnungssystems HEARTS des Deutschen Wetterdienstes ein. Im Ansschluss an den Brandeinsatz mussten in und um das betroffene Wohnhaus rund 50 Tonnen Lithium-Ionen-Akkus von einer Fachfirma entsorgt werden.

Jörg Heck, Brandoberinspektor der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, Fachbuch-Autor und Diplom-Ingenieur, informierte die Feuerwehrmänner und -frauen an den Bildschirmen zuhause über Einsatztaktik beim Umgang mit PKW mit Elektroantrieb und stellte vorallem die Schwierigkeiten beim Löschen von brennenden Lithium-Ionen-Akkus dar. „Aber: nicht jedes Elektroauto muss durch einen Unfall in Flammen aufgehen.“, reduzierte er die aufkeimenden Bedenken der Feuerwehrleute und stellte klar heraus, dass Elektroautos nicht gefährlicher als normale PKW sind – „sofern man weiß, um was für ein Fahrzeug es sich handelt und man mittels Rettungskarte die gefährlichen Bereiche ermittelt und in Ruhe lässt“.

Den vierten und letzten Vortrag übernahm nochmals Meinrad Lebold. Er berichtete über den Waldbrand 2012 zwischen Amorbach und Boxbrunn bei dem ein riesiges Waldstück in Brand geraten war. Die Löscharbeiten dauerten damals gut eine Woche an. Daraus resultierend hat der Landkreis Miltenberg ein Vegetationsbrandbekämpfungskonzept erarbeitet. Er stellte sinnvolle Ausrüstung und Fahrzeuge für solche Einsätze vor und ging u.a. auf die Schwierigkeiten mit dem Löschen aus der Luft ein.

Zum Abschluss übernahmen Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes, Andreas Hollerbach, nochmal das Mikrofon und vermeldeten aktuelle Informationen aus dem Landkreis. Sie bedankten sich bei Sabine Friedel für die Vorbereitung der Veranstaltung sowie bei Manfred Müller und Matthias Grimm, die die Technik für die Veranstaltung übernommen hatten.

Die Aufzeichnung des Live-Streams wird noch ca. 14 Tage über die Webseite des Kreisfeuerwehrverbands Neckar-Odenwald-Kreis abrufbar sein: www.feuerwehr-nok.de

 

mag.

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