Feuerwehr Dinkelsbühl: Im Durchschnitt jeden zweiten Tag im Einsatz

Dinkelsbühl. Die Feuerwehr Dinkelsbühl hat heuer bereits außergewöhnlich viele Einsätze geleistet. 109 Alarmierungen zeigt die Liste von Stadtbrandinspektor Frank Kloos in den ersten sieben Monaten. Durchschnittlich somit jeden zweiten Tag ein Einsatz. Der normale gesamte Jahresdurchschnitt liegt bei rund 150 bis 170 Einsätzen. „Letztes Jahr hatten wir mit 100 Einsätzen relativ wenig Einsätze“, ergänzt Herr Kloos. „Am häufigsten werden wir zum sogenannten Technischen Hilfsdienst gerufen. 2020 waren es aus diesem Grund 49 Alarmierungen“, erklärt der Stadtbrandinspektor, „Sturmschäden, Ölspur, Raum- und Wohnungsöffnung bei akuter Gefahr und Tierunfälle gehören hier dazu.“ Mit 19 Alarmierungen folgen Brände. Sieben Mal kam die Freiwillige Feuerwehr Dinkelsbühl, zu der auch die beiden Löschgruppen Seidelsdorf und Waldeck gehören, bei Sicherheitswachen zum Einsatz und bei sechs Einsätzen hatte sie mit ABC-Gefahrstoffen zu tun. Auch einige Fehlalarmierungen stehen jährlich in der Statistik.

438 Bürgerinnen und Bürger im Dienst der Freiwilligen Feuerwehren

812 eingesetzte Personalstunden hat alleine die Freiwillige Feuerwehr Dinkelsbühl zu verzeichnen. „Über 100 Arbeitstage eines Vollzeitbeschäftigten“, veranschaulicht Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer die Zahl. „Hinzu kommen noch unsere 11 Ortsteilfeuerwehren. Das ist enorm, was hier von insgesamt 438 aktiven Feuerwehrmänner und -frauen geleistet wird“, bedankt sich der Rathauschef. Er ergänzt, dass es hervorragend ist, dass mit dem Engagement für und in der Kinderfeuerwehr und für und in der Jugendfeuerwehr beste Nachwuchsarbeit geleistet werde.

Manpower alleine reicht nicht

Die Manpower alleine reicht nicht aus, um in Notsituationen helfen zu können. Die Arbeit der Dinkelsbühler Feuerwehrleute wird von einer Drehleiter, von Löschgruppenfahrzeugen, von einem Mehrzweckfahrzeug, von einem Rüstwagen und diversen Anhängern, in Summe 15 Fahrzeuge, unterstützt. Hinzukommen 236 Geräte, wovon 135 analoge Meldeempfänger, 37 Sprechfunkanlagen und 24 Pressluftatmer sind. Zur Geräteausstattung gehören zudem Werkzeugsätze für die Türöffnung und für den Schornstein, Wärmebildkameras, Körperschutzgeräte, Ölsperren, Pumpen und weitere Hilfsmittel zum Einsatz bei Wasser, Brand und anderen Gefahren. Die 11 Ortswehren sind mit einem Tragkraftspritzenanhänger ausgestattet. Die Wehr Sinbronn hat aufgrund des Gewerbegebiets ein Löschgruppenfahrzeug.

Aufgabe Hilfeleistung wird oft missbraucht

Frank Kloss betont, dass sich jeder Feuerwehrler gerne engagiert: „für Notfälle sind wir da. Ärgerlich ist es nur, dass wir zunehmend als Dienstleister gesehen werden und der Notruf viel zu sorglos betätigt wird“. Der Stadtbrandinspektor weiß aus dem Austausch mit Kollegen aus anderen Kommunen, dass diese Mentalität „einfach mal die Feuerwehr rufen“, ehe man etwa einen kleineren Ast selbst zur Seite räumt, zunimmt. In Feuerwehrkreisen ärgert man sich zum Beispiel sehr darüber, dass nach getaner Hilfe beim Kellerauspumpen, die Frage kommt, „warum die Feuerwehr den feuchten Boden nicht noch trockenwische.“ „Wir sind mit Eifer und Begeisterung dabei und wir wünschen uns, dass unsere Hilfeleistung auch als solche verstanden wird und nicht missbraucht wird“, sagen die vielen vielen Ehrenamtlichen.

Fotountertext: Eine gut aufgestellte Mannschaft ist das A und O einer Feuerwehr. Ende Juli stand die Wahl des stellvertretenden Kommandanten (Stadtbrandmeister) an. Zur Wahl wurde Alexander Hoch aufgestellt und mit einer Mehrheit gewählt. Alexander Hoch ist 45 Jahre, Ausbilder für Atemschutzgeräteträger und Zugführer. Herr Hoch ist seit 1990 Mitglied der Feuerwehr Dinkelsbühl. Auf dem Foto vorne von links, Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer, Bürgermeisterin Nora Engelhard, Stadtbrandmeister Alexander Hoch und Stadtbrandinspektor Frank Kloos. Fotonachweis: Feuerwehr Dinkelsbühl