Kunstinstallation zum Pfingstfest

Bad Windsheim (pm/ak). „Heilig-Geist-Löcher“ gibt es in vielen Kirchen – sie dienten einst liturgischen Inszenierungen. Die Künstlerin Andrea Thema greift diesen historischen Brauch auf und weist mit einer eindrucksvollen Installation in moderner Formensprache auf das Pfingstgeschehen hin. Zu sehen ist das Werk „Feuerzungen“ vom Pfingstsamstag, 8. bis zum Sonntag, 23. Juni im Museum Kirche in Franken in Bad Windsheim.

Andrea Thema beim Aufbau ihrer Installation „Feuerzungen“.
Foto: Giselher Scheicher

Das vorwiegend aus textilem Material bestehende Kunstwerk wurde eigens für die Spitalkirche zum Heiligen Geist in Bad Windsheim geschaffen. Das Museum Kirche in Franken lässt damit die Tradition geistlicher Inszenierungen zum Pfingstfest lebendig werden, von denen das „Heilig-Geist-Loch“ im Chor des spätmittelalterlichen Kirchenbaus ein architektonisches Zeugnis ablegt.

Die 1957 in Maroldsweisach geborene Künstlerin Andrea Thema lebt und arbeitet in Burgthann im Nürnberger Land. Unter dem Titel „Dem Himmel so nah“ hatte sie bereits 2012 zusammen mit ihrem Ehepartner Giselher Scheicher eine illuminierte Installation aus farbigen Folien und kinetischen Objekten im mächtigen Dachgebälk der Spitalkirche präsentiert. Das neue Werk „Feuerzungen“ ist ein Anlass, auch das künstlerische Gesamtwerk Andrea Themas zu würdigen.

Experimentelle künstlerische Vorstöße in den dreidimensionalen Raum – so beschreibt es der Neuendettelsauer Praktische Theologe Klaus Raschzok – bestimmen seit längerem das Werk von Andrea Thema, von den Schleifpapier-Landschaftsarbeiten über die kinetischen und teilweise illuminierten Objekte bis hin zu den jetzt präsentierten „Feuerzungen“. Letztere stellen eine Verbindung zu den textilkünstlerischen Arbeiten her, die die Künstlerin entwirft, besonders seit sie in der Zeit von 2013 bis 2014 mit der kommissarischen Leitung der Paramentik der Diakonie Neuendettelsau betraut war.

„Aus der sogenannten Heilig-Geist-Öffnung im Chorgewölbe der spätmittelalterlichen Hallenkirche ergießen sich zwölf in leuchtendem Rot gehaltene, sternförmig angeordnete Stoffbahnen unterschiedlicher Länge in den Kirchenraum hinab, beginnen in Verbindung mit dem natürlichen Lichteinfall durch die Chorfenster ihr leuchtendes Spiel und setzen die im biblischen Bericht der Apostelgeschichte (Apostelgeschichte 2, 1-4) über das Jerusalemer Pfingstwunder geschilderte Metapher der tänzelnden Feuerzungen, die sich auf die vom Heiligen Geist ergriffenen Apostel zusammen mit den versammelten Anhängerinnen und Anhängern des auferstandenen Christus legen, in eine ansprechende raumgreifende künstlerische Arbeit um. Transzendenz wird auf diese Weise im Kirchenraum sinnlich wahrnehmbar.“, wird Klaus Raschzock diesbezüglich zitiert.

 

Begleitprogramm

Offene Sonntagsführungen um 14 Uhr

  1. Juni: Geist und Feuer – Pfingsten in Szene gesetzt, mit Dr. Andrea K. Thurnwald
  2. Juni: Bühnenzauber unterm Kirchendach – Das Hl.-Geist-Loch in der Spitalkirche und seine Verwendung, mit Herta Schmidt-Rölz
  3. Juni: Taube, Wind und Feuer – Pfingsten in Szene gesetzt, mit Dr. Andrea K. Thurnwald

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