„Die Zukunft wird sich am qualifizierten Personal entscheiden“

Bad Mergentheim (RED). Mit einem unterhaltsamen Rückblick wurde vor wenigen Tagen Prof. Dr. Christoph Eingartner nach 18 Jahren als Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim in den Ruhestand verabschiedet. Zugleich wurden seine beiden Nachfolger Dr. Dirk Herold und Dr. Ralf Throm in ihre neue Funktion als Chefärzte eingeführt, die sie seit Anfang April inne haben.

Die offizielle Stabübergabe in der Aula des Caritas-Krankenhauses fand in Anwesenheit zahlreicher niedergelassener Orthopäden, Unfallchirurgen und Hausärzte sowie Mitarbeitenden aus der BBT-Gruppe statt. Mit einem Rückblick in 18 Bildern ließen der Regionalleiter der BBT-Gruppe Thomas Wigant und Prof. Dr. Eingartner gemeinsam die vergangenen 18 Jahre Revue passieren. So stand in den Anfangsjahren die Zusammenführung der früher getrennten Abteilungen Unfallchirurgie und Orthopädie im Zentrum. Früh erkannte Prof. Dr. Eingartner den Trend zur Zertifizierung durch die medizinischen Fachgesellschaften und die damit verbundene intensive interdisziplinäre Zusammenarbeit. „Die Zeit der Helden in der Chirurgie ist vorbei“, machte er klar. „Gute Qualität in der Medizin gelingt nur gemeinsam im Team und in der Zusammenarbeit mit allen beteiligten Berufsgruppen von den Ärzten und der Pflege über den Sozialdienst, die Physiotherapie, die Ambulanz bis hin zum Qualitätsmanagement und dem Sekretariat.“ Wichtig seien dabei klar definierte Prozesse und Abläufe, die kontinuierlich und regelhaft eine gleichbleibend hohe Qualität garantieren. Als Beispiele nannte Prof. Eingartner die Zertifizierung als „Regionales Traumazentrum“ für die Versorgung von Schwerverletzten sowie die Zertifizierung als „Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung“ für die hohe Qualität bei der Implantation von künstlichen Gelenken. Weitere Themen in der lockeren Rückschau waren seine Arbeit als Ärztlicher Direktor in der Zeit von 2007 bis Ende 2018, in der Prof. Dr. Eingartner die Entwicklung des Caritas-Krankenhauses gemeinsam mit den Kollegen im Direktorium entscheidend prägte. Auch die massiven Einschnitte durch die Corona-Pandemie wurden erwähnt. „Aber auch diese Phase haben wir dank unseres gut aufgestellten Teams in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie erfolgreich gemeistert“, zeigte sich Eingartner überzeugt. Gefragt, was er aus seiner Zeit im Caritas mitnehme, nannte Prof. Dr. Eingartner vor allem drei Punkte: „Die Erinnerung an ein erfülltes Berufsleben, Dankbarkeit für viele gute Jahre gemeinsamen Arbeitens im Caritas-Krankenhaus und die Erfahrung, dass Qualität immer durch Miteinander und Austausch entsteht.“

Hier knüpften die beiden neue Chefärzte Dr. Dirk Herold und Dr. Ralf Throm an. In einem Interview mit dem stellvertretenden Ärztlichen Direktor des Caritas-Krankenhauses Prof. Dr. Mathias Buttmann zeigten sie die Kontinuitäten, aber auch neue Ansätze auf. „Wir haben eine gut funktionierende Klinik übernommen, hierauf können wir aufbauen“, machte Dr. Herold klar. Man wolle vor allem die Grundhaltung fortführen, alle Patienten so zu behandeln, wie man sich das für seine eigenen Angehörigen wünsche. „Der Patient soll bei den therapeutischen Entscheidungen immer im Mittelpunkt stehen“, unterstrich auch Dr. Throm. Die gelebte Teamkultur wollen die beiden Chefärzte weiter ausbauen. „Die Funktion als Chefarzt bringt viele organisatorische Aufgaben mit sich, die wir uns aufteilen, sodass jeder von uns beiden auch weiterhin Zeit für die Arbeit mit den Patienten hat“, erläuterten beide übereinstimmend. „Darüber hinaus haben wir eine Riege von qualifizierten Oberärzten mit großer Erfahrung in einzelnen Spezialgebieten wie etwa der Hand- und Fußchirurgie, der Sportorthopädie und –Sportunfallchirurgie sowie der konservativen Orthopädie und der Wirbelsäulenchirurgie, die uns unterstützen.“ Als Zweiergespann wolle man auch weiterhin gut für die niedergelassenen Haus- und Fachärzte erreichbar sein und das bestehende Netzwerk weiter vertiefen. „Wir brauchen den guten Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen in den Praxen, damit die Patienten nach dem Klinikaufenthalt nahtlos ambulant weiterbehandelt werden können“, machte Dr. Throm deutlich – dies vor allem auch vor dem Hintergrund einer zunehmenden Ambulantisierung im Gesundheitswesen.

Als weitere Herausforderung für die Zukunft nannte Dr. Herold, die Aufgabe gutes Personal auszubilden und im Caritas-Krankenhaus zu halten. „Die Zukunft wird sich am qualifizierten Personal entscheiden“, betonte der neue Chefarzt. Mit herzlichen Worten bedankten sich die beiden Neuen abschließend noch einmal bei ihrem Vorgänger: „Danke Christoph, wir haben unendlich viel von Dir gelernt.“

Im Namen der Geschäftsführung der BBT-Gruppe schloss sich auch BBT-Regionalleiter Jérôme Korn-Fourcade dem Dank an Prof. Dr. Eingartner an. „Wir können zugleich froh und auch stolz sein, eine so große Abteilung wie die Orthopädie-Unfallchirurgie in einem gut besetzten Bewerberverfahren so qualifiziert intern nachbesetzen zu können“, unterstrich er. Es sei wichtig, sich in Zeiten der Veränderung auf die eigenen Stärken zu besinnen. Korn-Fourcade: „Für die Zukunft des Caritas-Krankenhauses ist mir da nicht bange.“

Bildunterschrift: Generationswechsel in der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie: Im Caritas-Krankenhaus Bad Mergentheim wurde jetzt Prof. Dr. Christoph Eingartner (Mitte) offiziell als Chefarzt in den Ruhestand verabschiedet. In einer festlichen Veranstaltung wurden seine Nachfolger Dr. Ralf Throm und Dr. Dirk Herold (links) in ihr neues Amt eingeführt.

Foto: Ute Emig-Lange

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