Ehrung der kommunalen Mandatsträger und ausscheidenden Stadt-/Ortschaftsräte

Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez würdigt langjährige kommunale Mandatsträger Ausscheidende Stadt- und Ortschaftsräte gewürdigt

Wertheim. Zahlreiche Frauen und Männer sind für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit in der Wertheimer Kommunalpolitik geehrt worden. Oberbürgermeister Markus Herrera Torrez überreichte ihnen am Montag im Arkadensaal bei der letzten Sitzung des Gemeinderats vor der Neukonstituierung verschiedene Auszeichnungen des Städte- und Gemeindetags sowie der Stadt Wertheim. Die nun ausscheidenden Stadträte, Ortschaftsräte und Ortsvorsteher hätten sich für die Menschen „mit Sachverstand und vor allem mit Herzblut eingesetzt“, betonte Herrera Torrez. Dafür gebühre ihnen „unser großer Dank und unsere Anerkennung“.
„Wir stellen oft hohe Erwartungen an unsere kommunalen Mandatsträgerinnen und Mandatsträger“, erklärte der Oberbürgermeister in seiner Rede. „Doch allzu oft vergessen wir dabei, dass es sich um ein ehrenamtliches Engagement handelt, um einen freiwilligen Einsatz.“ Ohne Kommunen sei kein Staat zu machen, zitierte Herrera Torrez die frühere Präsidentin des Städtetags Baden-Württemberg, Barbara Bosch. Dazu brauche es laut Bosch jedoch das kontinuierliche Engagement von Frauen und Männer, die damit eine große Verantwortung in ihrer Heimatkommune übernehmen würden. „Ich bin froh, dass eine Vielzahl von Kommunalpolitiker die Verantwortung übernommen haben“, erklärte der Oberbürgermeister.
Das sei „keine Selbstverständlichkeit“, hob Herrera Torrez hervor. Einerseits seien die Anforderungen an die politischen Mandatsträger gestiegen. Zum anderen seien Anerkennung und Respekt für diese Tätigkeit häufig rückläufig. Mehr noch würden ihnen „harte Kritik und Anfeindungen“ gegenüberstehen. Hier kam der Oberbürgermeister auf den Mord an dem hessischen Regierungspräsidenten Walter Lübcke zu sprechen, der mutmaßlich einem rechtsextremen Tatmotiv zum Opfer fiel. „Diese Tat muss uns wachrütteln“, sagte Markus Herrera Torrez.
Es handele sich bei der Tat zwar um einen Einzelfall im Blick auf dessen Brutalität. Die Tatsache, dass politische Mandatsträger gemobbt, verleumdet, verbal und tätlich angegriffen würde, sei jedoch keine Seltenheit, mahnte der Oberbürgermeister an und betonte: „Ich schätze es wert, dass wir in Wertheim anders miteinander umgehen.“ Gleichzeitig erging sein Appell, dies auch in Zukunft so miteinander fortzuführen – sowohl im Umgang der Bürgerinnen und Bürger mit ihren gewählten kommunalpolitischen Vertretern, „aber auch im Umgang untereinander“.
OB Herrera Torrez erinnerte beispielhaft an „wichtige, richtungsweisende Entscheidungen“ in der nun zu Ende gehenden Wahlperiode. Dazu gehörten etwa der Neubau der Feuerwache Wertheim, die neue Tauberbrücke, der Breitbandausbau oder die Ansiedlungen im Gewerbegebiet Almosenberg. Der Gemeinderat allein habe 685 Tagesordnungspunkte in 98 Sitzungen behandelt, zählte er auf. Mit der Arbeit in den Ausschüssen kamen so fast 260 Sitzungen zusammen.
Wie groß der zeitliche Aufwand für die Stadträte und Ortschaftsräte aber tatsächlich war, könne er nur ahnen, erklärte Herrera Torrez. Auf jeden Fall hätten sie „ein gewaltiges Pensum“ bewältigt. „Ich bin überzeugt, jede und jeder sein Bestes gegeben hat.“ Er freue sich auf die weitere Zusammenarbeit mit denen, die den kommunalen Gremien auch in der neuen Wahlperiode angehören. Die Frauen und Männer, die nun ausscheiden, könnten dies in dem Bewusstsein tun, „an der guten Entwicklung der Stadt, seiner Ortschaften und Stadtteile wesentlich mitgewirkt und Wertheim vorangebracht zu haben“.
Die Geehrten im Einzelnen
Oberbürgermeister Herrera Torrez ehrte folgende Stadträte, die aus dem Gemeinderat ausscheiden, mit der Stadtmedaille in Bronze: Simone Flicker, Mirco Göbel, Gabriela König, Werner Kozyra und Dr. Norbert Stallkamp. Michael Althaus wurde bereits nach seinem Ausscheiden 2014 mit der Bronzemedaille ausgezeichnet. Die beiden Ortsvorsteher Andreas Blum und Martin Gillig bekamen ebenfalls eine Stadtmedaille in Bronze. Bernhard Schneider, der 25 Jahre lang als Ortschaftsrat tätig war, erhielt die silberne Stadtmedaille.
Für 20-jährige kommunalpolitische Tätigkeit wurden mit dem Verdienstabzeichen des Städtetags in Silber und einer Ehrenurkunde sowie mit einer Stele und Nadel des Gemeindetags folgende Stadt- und Ortschaftsräte geehrt: Songrit Breuninger, Manfred Busch, Egon Schäfer und Udo Schlundt. Zusätzlich eine Stadtmedaille in Silber erhielten außerdem die Ortsvorsteher bzw. Ortschaftsräte Kurt Kraft, Hans Spachmann, Helmut Ballweg, Manfred Köhler und Erich Schließmann.
Mit einigen persönlichen Worten verabschiedete OB Herrera Torrez schließlich die beiden Kommunalpolitiker Hubert Sadowski und Erika Knittel. Sadowski erhielt für seine 30-jährige Tätigkeit in der Kommunalpolitik das Verdienstabzeichen des Städtetags in Gold sowie eine Stele und Nadel des Gemeindetags. Außerdem zeichnete ihn der Oberbürgermeister mit der Stadtmedaille in Gold aus. Herrera Torrez habe Sadowski als Ruhepol kennen und mit seiner Art sehr schätzen gelernt. „Mir hat es immer Spaß gemacht, etwas für die Menschen zu bewegen“, betonte Hubert Sadowski in einer kurzen Ansprache.
Vier Jahrzehnte lang gestaltete Erika Knittel die Wertheimer Kommunalpolitik als Stadträtin mit. Dies sei eine beachtliche Leistung, die man nur ganz selten in Baden-Württemberg antreffe, stellte Oberbürgermeister Herrera Torrez heraus. Für das Engagement überreichte er ihr – neben der goldenen Stadtmedaille sowie einer Stele und Nadel des Gemeindetags – das Verdienstabzeichen des Städtetags in Gold mit Lorbeerkranz. „Ich bedanke mich herzlich“, sagte Knittel bewegt. Die Anwesenden bedachten schließlich Hubert Sadowski und Erika Knittel mit langem, stehendem Applaus.

Zahlreiche Gemeinderäte und Ortsvorsteher wurden von OB Markus Herrera Torrez (Mitte) ausgezeichnet und verabschiedet. Foto: Stadt Wertheim

OB Markus Herrera Torrez (Mitte) ehrte zwei Urgesteine der Wertheimer Kommunalpolitik: Erika Knittel gehörte 40 Jahre dem Gemeinderat an. 30 Jahre lang war Hubert Sadowski als Gemeinde- und Ortschaftsrat aktiv. Foto: Stadt Wertheim

 

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