Digitale Gesundheitskompetenzen für Migrant*innen fördern

Bad Mergentheim. Die Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz ist eine wichtige Präventionsaufgabe für die Gesundheitswirtschaft. Darin eingeschlossen sind auch Migrant*innen und Flüchtlinge, immerhin hat in Deutschland jede vierte Person (26,2%) einen Migrationshintergrund (2021). Hier setzt ein Schulungsprogramm zur gezielten Förderung der digitalen Gesundheitskompetenz an, das unter Mitwirkung der Bad Mergentheimer media k GmbH im europäischen Projekt „Digital Health Literacy for Migrants – MIG-DHL“ entwickelt wurde. Das Digitale-Versorgungs-Gesetz (DVG) verpflichtet die Gesetzlichen Krankenversicherungen dazu, die digitale Gesundheitskompetenz ihrer Versicherten aktiv und gezielt zu fördern. Doch darum ist es schlecht bestellt: Fast zwei Drittel der Bevölkerung weisen hier große Defizite auf, zum Beispiel, wenn es um die Beurteilung und Nutzung von Informationen aus dem Internet geht. Doch eine geringe Gesundheitskompetenz der Bevölkerung hat gravierende Folgen: Sie behindert ein gesundheitsbewusstes Verhalten, die Prävention von Gesundheitsrisiken und eine erfolgreiche Bewältigung von Gesundheitsproblemen. Zudem geht sie mit einer erhöhten Nutzung des Gesundheitssys-tems einher. All dies verursacht der Gemeinschaft vermeidbare Kosten. Migrant*innen und Neubürger*innen sind hier besonders gefährdet. Deshalb widmete sich eine Gruppe europäischer Einrichtungen aus dem Bildungs- und Gesundheitsbereich der Entwicklung eines Schulungsprogramms zur Stärkung digitaler Gesundheitskompetenzen. Dieses steht nun auf der digi-talen Plattform https://mig-dhl.eu/ bereit. Über eine App sind alle Materialien ebenfalls zugänglich.

Bildnachweis: MIG-DHL