Jubiläum – 195 Jahre Karlsquelle
Bad Mergentheim. Die Kurverwaltung Bad Mergentheim feiert dieses Jahr „195 Jahre Karlsquelle“. Am 26. August 1828 wurde sie erbohrt. Die Karlsquelle war nach der Wilhelmsquelle die zweite entdeckte Bad Mergentheimer Heilquelle. Bei der Suche nach einer geeigneteren Quellfassung für die Wilhelmsquelle außerhalb des Hochwasserbereichs der Tauber stieß man im August 1828 auf die heutige Karlsquelle. Anlässlich des 195jährigen Jubiläums der Entdeckung der Karlsquelle zeigt die Kurverwaltung unter dem Wandelgang vor der Wandelhalle im Kurpark vom 5. bis 27. August eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Karlsquelle. Zu sehen bekommen interessierte Gäste u. a. technische Zeichnungen, Fotografien und zeitgeschichtliche Dokumente aus den Anfangsjahren bis zur heutigen Zeit. Außerdem verlost die Kurverwaltung im Rahmen eines Online-Gewinnspiels vielseitige und attraktive Preise rund um das Thema Heilquellen. Marketingleiterin Julia Krupka freut sich auf die Ausstellung. „Wir wollen damit die Gegebenheiten und den Nutzen der gesunden Heilquellen ins Bewusstsein der Menschen rücken“, so Krupka. Die Teilnahme am Gewinnspiel ist ab dem 5. August auf dem Facebook Account der Kurverwaltung facebook.com/Kurverwaltung.MGH möglich. Die Kurverwaltung freut sich auf regen Zuspruch und wird die Preise nach Ausstellungsende verlosen. Bei der Entdeckung vor 195 Jahren stellte sich heraus, dass es sich um ein Natrium-Chlorid-Sulfat-Wasser mit einem hohen Magnesium- und Sulfatanteil handelt. Aufgrund ihrer Zusammensetzung ist die Karlsquelle für die Anwendung bei Leber- und Gallenwegs-, Magen- und Darmerkrankungen, funktionellen Darmstörungen (Obstipation) sowie Erkrankungen der Bauspeicheldrüse und Stoffwechselerkrankungen anerkannt. Benannt wurde sie nach dem damals fünfjährigen Kronprinz Karl v. Württemberg, dem einzigen Sohn König Wilhelms I. von Württemberg, der wiederum bereits der Namensgeber der Bad Mergentheimer Wilhelmsquelle war. Eigentlich sind es heute zwei unter diesem Namen laufende, in der Konzentration jedoch kaum unterschiedliche Mineralquellen. Der erste Fundort im Jahr 1828 (Karlsquelle I) war auf der Fläche am heutigen Standort des Parkhotels. Bei der Erbohrung der Albertquelle im Jahr 1927 wurde man dann gleich doppelt fündig. Das ostwärts erbohrte Heilwasser (Karlsquelle II) glich in seiner Zusammensetzung der gelösten Salze pro Liter der etwas schwächeren Karlsquelle I und wird seitdem vereint als Karlsquelle ausgeschenkt. Mit einer Schüttung von 8 bzw. 6 Litern pro Minute werden die Rohrleitungen zum Brunnentempel nahe der Wandelhalle gespeist. Dort hat jede Trinkquelle ihren eigenen Brunnentisch und das Wasser sprudelt aus verschieden temperierten messingfarbenen Wasserhähnen. Heute verfügt Bad Mergentheim über drei Trinkquellen und eine Badequelle, deren unterschiedliche Zusammensetzungen ein breites Anwendungsspektrum erlauben und denen die Stadt den Aufstieg zu einem der größten Heilbäder in Baden-Württemberg und in Deutschland zu verdanken hat. Kurdirektor Sven Dell bezeichnet den Kurbetrieb als wichtige tragende Säule der Gesundheitsstadt. „Viele Gäste kommen wegen der Heilquellen nach Bad Mergentheim“, so Dell. Mit großer Vorfreude richtet er den Blick bereits ins Jahr 2026. Dann wird das große Doppeljubiläum „200 Jahre Quellentdeckung“ und „100 Jahre Heilbad“ feierlich begangen.
Foto/Titel: ©Philipp Reinhard