„Die Digitalisierung geht nicht wieder weg“

Tauberbischofsheim. „Ist die Zukunft digital?“ Dieser Frage widmete sich die Infoveranstaltung der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken in Kooperation mit der Stadt Tauberbischofsheim im Technologie- und Gründerzentrum. Als Redner war Stefan Krebs, CIO und Beauftragter der Landesregierung für Digitalisierung zu Gast, der über die Frage „Welche Bedeutung hat die Digitalisierung für die Bürger und für den Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg?“ referierte.

Bürgermeister Wolfgang Vockel begrüßte zunächst die Gäste im vollbesetzten Gründerzentrum und ging auf die Fragestellung des Abends ein. Schon in der Vergangenheit haben Menschen mehrfach technische Entwicklungen falsch eingeschätzt, beispielsweise bei der Nutzung von Computern. Die vierte industrielle Revolution biete Chancen für mehr Lebensqualität und effizientes Arbeiten und habe vor allem im ländlichen Raum eine immense Bedeutung. Deshalb habe man in Tauberbischofsheim bereits früh den Breitbandausbau mit der Telekom anvisiert. Laut einer Umfrage fühlen sich 51 Prozent der Kommunen in Deutschland zu Beginn des Jahres 2018 nicht ausreichend auf die Digitalisierung vorbereitet. 34 Prozent bewerten ihren Digitalisierungsstand als schlecht oder sogar sehr schlecht.

Frank Stroh, stellvertretender Beiratsvorsitzender der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. zeigte einen kurzen Film über „Industrie 4.0“ und machte auf die Chancen und Risiken der Digitalisierung aufmerksam. Eine wichtige Aufgabe sei es, die sich verändernde Arbeitswelt human zu gestalten und neue Arbeitszeitmodelle mit weniger Präsenzkultur sowie die Vereinbarkeit von Kindern und Pflege zu berücksichtigen. Auch die Themen Datensicherheit, Beschäftigungsschutz sowie Aus- und Weiterbildung seien wichtig.

Stefan Krebs stellte in seinem Vortrag zunächst die Digitalisierungsstrategie des Landes Baden-Württemberg vor. Digitalisierung sei nichts, „was wieder weggehe“ und gehe alle etwas an. Mit technischer Unterstützung und Zurückgreifen auf die Intelligenz anderer sei Können abrufbar, das vorher nicht verfügbar war. Die Firmen, die das nicht erkennen, würden früher oder später vom Markt verschwinden.

In Baden-Württemberg als Land mit großem wirtschaftlichen Erfolg, einem starken Mittelstand und fortschrittlicher Fertigungstechnologie müssten auch kleine und mittlere Betriebe am Ball bleiben und Digitalisierung umsetzen.

Das Land Baden-Württemberg hat bereits einige Projekte in die Wege geleitet, die die Digitalisierung des Landes unterstützen und umsetzen sollen, beispielsweise digitale Gesundheitsanwendungen, intelligente Mobilität der Zukunft und mit Service BW die digitalen Verwaltungsdienstleistungen.

Gerade für die ländliche Region ist vor allem schnelles Internet mit dem Breitbandausbau unverzichtbar. Das Land fördert deshalb in den Jahren 2018/19 den Ausbau mit 180 Millionen Euro.

 

Bild: Stadt Tauberbischofsheim

 

 

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