Preis ging an Geflügelhalter aus Schnelldorf – Vater und Tochter wurden ausgezeichnet

SCHNELLDORF (hm) – Mit dem Ceres Award 2017, dem bedeutendsten Preis für Landwirte im gesamten deutschsprachigen Raum, sind jetzt in der Kategorie „Geflügelhalter“ Carolin (25) und Hans-Joachim Belzner aus Unterampfrach ausgezeichnet worden. Der Preis wurde am 11. Oktober im Rahmen der Galaveranstaltung „Nacht der Landwirtschaft“ in der Hauptstadt Berlin übergeben.

Als Vater-Tochter-Gespann managen Carolin und Hans-Joachim Belzner zwei Ställe in der Nähe des Schnelldorfer Ortsteils Unterampfrach mit Platz für insgesamt 33000 Hähnchen. Die Tiere werden nach den Kriterien des Labels „Für mehr Tierwohl“ nach den Vorgaben des Deutschen Tierschutzbundes gehalten und unter dem Markennamen „Privathof“ von einem Großunternehmen (Wiesenhof) vermarktet.

Dabei arbeiten Vater und Tochter auf Augenhöhe zusammen. „Für den einen Stall bin ich verantwortlich, für den anderen mein Vater“, weiß die 25-jährige Carolin. Dieser partnerschaftliche Wettstreit der beiden Stallbesitzer mündete nun in die überraschende Preisverleihung. Nachdem Carolin Belzner vor zwei Jahren ihren Bachelor in Agrarwissenschaften abgeschlossen hatte, stieg diese in den elterlichen Betrieb ein, an dem nun jeder 50 Prozent der Anteile hält.

Beide zeigten sich vor fünf Jahren vom „Privathof-Label“ angetan und entschlossen sich, ihre Tätigkeit in der Hähnchenmast danach auszurichten. Und das hat sich gelohnt: „Jetzt, nachdem wir umstrukturiert hatten, kann ich mich noch besser mit unserem Tun in der Hähnchenmast identifizieren“, hat Carolin Belzner festgestellt.

Wie die Fachjury des Ceres Award jetzt urteilte, zeichnet das Vater-Tochter-Gespann „ihr Gespür für das liebe Federvieh“ aus. Deren erklärtes Ziel sei es, dass sich die Tiere so wohl wie möglich fühlten. Dazu verfahren beide im Stall mit Begeisterung nach dem Motto „Sehen, Denken und Handeln“, wie es hieß. Beide investierten viel Herzblut und möchten zeigen, dass eine intensive und rentable Veredelung im Einklang mit den heutigen Anforderungen der Gesellschaft an Tierwohl und Umweltschutz zu bringen sind.

So stallten die Belzners eine langsam wachsende Rasse auf und gaben ihren Hähnchen mehr Freiraum. Der Innenraum wurde mit Sitzstangen und Strohballen ausgestaltet; darüber hinaus gibt es für die Tiere einen Wintergarten. „Dass sich die Hähnchen wohl fühlen, beobachten wir zum Beispiel, wenn die Küken in der dicken Einstreu aus Dinkelspelzen anfangen, sich Nester zu bauen“, schwärmt Carolin Belzner von ihren Beobachtungen.

Die selbstbewusste und aufgeschlossene Junglandwirtin berichtet gern von ihrer Arbeit: „Ich würde gerne den Verbrauchern noch mehr vermitteln, wie viel Herzblut in unserem Tun steckt“. Bei der Gala in Berlin war jetzt auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt zugegen.

Fotos: privat

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