Neue CD „Famous Tracks“ am Freitag erschienen
Buchen/Künzelsau (BT). Zwei Flamenco-Gitarristen aus unserer Region erobern zurzeit das internationale Parkett und exportieren ihre Musik in die ganze Welt. Das Duo „Café del Mundo“ hat Wurzeln in Buchen und in der Region Hohenlohe. Im Carmen Würth Forum in Künzelsau spielten die beiden faszinierenden Gitarristen am vergangenen Sonntag ein phantastisches Programm mit einigen der „berühmten Musikstücke“ aus ihrem neuen Album „Famous Tracks“.
Was verbindet Euch mit der Region?
Jan Pascal: Ganz einfach – Buchen ist mein Heimatstandort und hier habe ich Alexander Kilian auch kennen gelernt. Für ein Flamenco-Gitarrenworkshop kam Alexander Kilian 2007 nach Buchen. Die Begegnung war magisch und sofort flogen inspirierende Funken. Es war sofort klar, aus unseren beiden unterschiedlichen Energien müssen wir etwas machen.
Wie hat sich das bis heute weiter entwickelt?
Alexander Kilian: Wir entdeckten für uns eine ganz neue Welt der Flamenco-Gitarren und genossen es einen neuen, modernen Stil in unseren Kompositionen zu entwickeln. Die wunderbare Kraft liegt in der musikalischen Ergänzung, die wir uns gegenseitig schenken. Jedes Konzert entsteht auch im Widerspiegel unserer Augen und unseres gewachsenen Verständnisses.
Seit 2007 arbeitet und spielt Ihr gemeinsam. Was hat sich bis heute verändert?
Jan Pascal: Am Anfang gaben wir noch 40 Konzerte pro Jahr, inzwischen sind es rund 120 Konzerte pro Jahr unter anderem in England, Italien, Deutschland, Frankreich, Spanien, Schweiz, Österreich, Tschechien und Polen. Einladungen zu renommierten Musik-Festivals wie das Rheingau- Musikfestival, die Slask days (Polen), oder das JazzOpen Stuttgart gehörten auch dazu. Zwischenzeitlich haben wir sieben CDs aufgenommen: „Nuevo Cuarteto“ (2008), „Café del Mundo (2012), „La Perla“ (2014) und eine live Aufnahme „In Passion“ (2015), 2015 erschien „Dance of Joy“, ein Remake unserer ersten gemeinsamen Kompositionen. 2018 dann „Beloved Europa“, ein Album, das anrührt und Haltung bezieht. Und jetzt ist gerade das neueste Album veröffentlicht.
Was ist euer persönlicher Traum oder Höhepunkt gewesen?
Alexander Kilian: In diesem Jahr waren wir in England und haben im legendären Ronnie Scott`s Jazzclub in London gespielt. Als Abschluss hatten wir in London den Besuch der Abbey Road Studios geplant. Aber daraus ist überraschender Weise viel mehr geworden.
Jan Pascal: Es war immer ein Traum von mir, dieses Studio, in dem die „Beatles“ gearbeitet haben, zu besuchen. Als wir dort ankamen, war das Set so gerichtet, dass wir mit dem Studiotechniker Musik aufnehmen konnten. Wir waren überrascht und begeistert zugleich. Das Besondere war, dass der Musiktechniker nur Aufnahmen am Stück einspielte und nicht die Chance zum einzelnen Optimieren gab. Drei Mal das gleiche Stück und dann war es nur eine Frage der Priorität. So entstand spontan unser gerade herausgebrachtes Album – „Famous Tracks“ mit eigenen Kompositionen und berühmten Gitarrenwerken.
Beate Tomann: Der Beschreibung, die auf der Website der Künstler ist, kann ich nur folgen, indem ich sie hier zitiere:
„Zehntausende Konzert Besucher jährlich, Standing Ovations, ein Fankult wie sonst bei Rockstars – Willkommen bei Café del Mundo, Deutschlands angesagtesten Flamenco-Gitarristen. Ja, Sie haben richtig gelesen, Deutschlands angesagtesten Flamenco-Gitarristen. Das ist außergewöhnlich, das ist einzigartig, das ist die Essenz von Gitarre und die längst fällige Ausdehnung eines Instruments, das wir bisher nur aus der Folklore kennen. Die Protagonisten Jan Pascal und Alexander Kilian sind grundsätzlich gegensätzlich wie Feuer und Wasser – und doch ergänzen sie sich gerade dadurch zu einem Music Act auf Weltniveau. Ihr gemeinsamer Live-Auftritt ist der mitreißende Dialog zweier begnadeter Virtuosen, die sich bald umschmeicheln, bald herausfordern und einander ihr Bestes entlocken – intensiv und explosiv entsteht eine magische Aura, der sich niemand entziehen kann. Doch die beiden Instrumental-Künstler sind weit mehr als bloße Unterhalter: In ihrer Kunst beziehen sie Haltung, bekennen sich zur puren, originären Musik, setzen ein Statement in einer fluide fluktuierenden Welt. Lassen Sie sich überraschen von der unglaublichen musikalischen Vielfalt zweier Flamenco-Gitarren mit einem Repertoire, das ein feines Band zwischen Klassik und Jazz, Techno und World Music bindet. Ihr Album „Beloved Europa“ war innerhalb des ersten Monats nach der Veröffentlichung in den Amazon Top 100 Jazz-Alben zu finden. „Spread Your Wings“ kam unmittelbar in die Jazz-Playlist von Apple Music. Hören Sie rein, tauchen Sie ein und entdecken Sie die „hörbar grenzenlose“ (Süddeutsche Zeitung) Weite von Café del Mundo! #guitarizetheworld.“
Jan Pascal, Jahrgang 1975, entstammt einer Musikerfamilie. Seine erste Gitarre erhält er von seinem Großvater in Spanien, den ersten Unterricht von einem Onkel. Er wächst bei seiner schlesischen Großmutter Edeltraud Bonk (Sopranistin und Kirchenmusikerin) auf. Später besucht er das Musikinternat Münsterschwarzach, wo er Klavierunterricht bei Pater Domenikus Trautner hat. Nach Unterricht in Gesang bei John Porter und klassischer Gitarre bei Bernhard Weber in Heidelberg gründet er 1996 sein eigenes Tonstudio. Seine Flamenco-Gitarrenkennnisse erhält er bei Rafael Cortes und Mariano Martín.
Alexander Kilian, Jahrgang 1987, gilt als gitarristisches Wunderkind. Seine multikulturelle musikalische Ausbildung erhält er bei Zaza Miminoshvili. Im Alter von 15 Jahren gewinnt er seinen ersten internationalen Wettbewerb mit dem Stück „Guajiras de Lucia“ von Paco de Lucia. Es folgen zahlreiche Meisterkurse und Konzerteinladungen nach Israel, Russland, Georgien, Spanien und Italien. 2011 erhält er das künstlerische Diplom im Fach Jazz-Gitarre.
Kleiner Tipp: Auf unserer BlickLokal Facebook-Seite verlosen wir fünf der neuesten CD: Famous Tracks. Mehr zu den Künstlern und den nächsten Konzerten sind auf der Website www.cafedelmundo.de zu finden. 2020 kommen sie auch nach Bad Mergentheim in die Wandelhalle.
Titelfoto: Carmen Würth Forum/Jasmin Schneider