Lauda-Königshofen. Seit zehn Jahren ist das Mehrgenerationenhaus aus der Mitte von Lauda nicht mehr wegzudenken. Das runde Jubiläum wurde am Dienstagabend im Rahmen einer bunten Geburtstagsparty gebührend gefeiert. Dabei wurde auch eine Überraschung angekündigt: Ein Bürgergarten im Stadtkern soll kommen und jeder Einzelne kann das Projekt mitgestalten.
Täglicher Kommunikationstreff
Das Mehrgenerationenhaus versteht sich als Ort der Begegnung und der Vernetzung sowie als Knotenpunkt für freiwilliges Engagement. Es ging einst aus einem Mentorenkurs hervor, der schließlich in die Durchführung des ersten offenen Bürgertreffs mündete – damals noch im kleinen Sitzungssaal des Laudaer Rathauses. In einer einladenden Atmosphäre wurden Anliegen der Bürgerschaft aufgenommen, außerdem gab es vielseitige Vorträge über Kunst, Kultur und Heimat, darüber hinaus auch wertvolle Tipps zur Alltagsgestaltung. In seiner Ansprache gab Bürgermeister Thomas Maertens einen Abriss über die Anfänge des Hauses. Er erinnere sich noch genau an den Tag, als ihm die damalige Familienministerin Ursula von der Leyen die Aufnahme in das Bundesprogramm der Mehrgenerationenhäuser persönlich bekanntgab. „Von da an ging es richtig los“, berichtete das Stadtoberhaupt. Schnell sei klar gewesen, dass die Akzeptanz maßgeblich von einer guten Erreichbarkeit abhänge. So war das Mehrgenerationenhaus zunächst im Caritas-Pflegeheim untergebracht, bevor im Jahr 2010 die Räume eines damaliges Fliesengeschäfts in der Josef-Schmitt-Straße bezogen wurden, wo die Einrichtung noch heute ihren Sitz hat.
Bürgermeister drückte Wertschätzung aus
Der Bürgermeister drückte der Leiterin des Hauses, Gisela Keck-Heirich, seine große Anerkennung für die geleistete Arbeit aus: „Ohne die große Leidenschaft, die Sie und Ihr gesamtes Team stets an den Tag legen, wäre das Mehrgenerationenhaus so in dieser Form nicht denkbar. Dafür danke ich Ihnen von ganzem Herzen und ebenso den vielen Einzelnen, die hier ehrenamtlich wirken. Denn Ehrenamt ist Gold wert!“ Egal zu welcher Zeit man das Mehrgenerationenhaus besuche, könne man sich von der einladenden und herzlichen Atmosphäre überzeugen. Dazu sei jeder im Jubiläumsjahr herzlich eingeladen. Wie es nach dem Ende der aktuellen Förderperiode weitergeht, die noch bis 2020 dauert, müsse man zu gegebener Zeit zusammen mit dem Gemeinderat entscheiden. Schon jetzt bekräftigte der Bürgermeister abermals seine große Unterstützung für den Bürgertreff Mehrgenerationenhaus: „Die Geschichte dieses Hauses ist nach zehn erfolgreichen Jahren nicht zu Ende. Sie fängt gerade erst an!“
Große Angebotsvielfalt
Sichtlich bewegt angesichts der hohen Gästezahl im bis auf den letzten Stehplatz ausgefüllten Mehrgenerationenhaus, bedankte sich Gisela Keck-Heirich schließlich bei allen Gästen aus Stadt, Politik, Kirchen, Vereinen und Verbänden. Mit einer anschaulich bebilderten Präsentation gab die Leiterin einen Überblick über die vielseitigen Projekte, die vor Ort durchgeführt werden – und das seien bekanntlich eine ganze Menge. Alter und Pflege, Integration und Bildung, Ehrenamt und Vernetzung sowie haushaltsnahe Dienstleistungen seien die Handlungsschwerpunkte, die mit dem Mehrgenerationenhaus abgedeckt würden. Gemeinsam mit dem Blickpunkt Auge und dem Pflegestützpunkt Main-Tauber-Kreis, die beide im Haus ansässig sind, biete das Mehrgenerationenhaus ein enorm breites Spektrum – von der kostenlosen Rechtsberatung über die internationale Krabbelgruppe bis hin zur iPhone-Schulung für Senioren. Dank vielfältiger Angebote, die unter anderem im Zuge der Flüchtlingskrise neu etabliert wurden, sei das Haus hervorragend aufgestellt und könne auf jede soziale Situation reagieren. In ihre Begrüßung schloss die Leiterin auch einen Dank an alle, die dem Haus ein freundliches Gesicht geben, mit ein.
Bürgergarten fördert Zusammenhalt
Eine besondere Überraschung verkündete anschließend Sabine Baumeister als Mitglied im Vorstand der Bürgerstiftung Lauda-Königshofen: Ein ehrenamtlich angelegter und gepflegter Bürgergarten im Herzen von Lauda soll künftig die Menschen miteinander verbinden und einen gesellschaftlichen Beitrag für ein intergeneratives Zusammenwirken leisten. „Ebenso wie das Mehrgenerationenhaus setzt sich auch unsere Bürgerstiftung für gemeinnützige Ziele und Ideen ein. Daher freue ich mich, Ihnen auch im Namen meiner Vorstandskollegen eine Spende in Höhe von 1.000 Euro zu übergeben.“
Als Symbol für das bunte Erscheinungsbild des Bürgertreffs im Taubertal haben die Geburtstagsgäste nach mehreren gelungenen musikalischen Beiträgen zahlreiche Luftballons in die Luft steigen lassen, die die gute Botschaft des Mehrgenerationenhauses in die Welt hinaus transportieren: „Wir leben Zukunft vor!“