Bahnübergang Leinbachtal auf der Westfrankenbahnstrecke in Tauberbischofsheim

Bahn favorisiert ersatzlose Auflassung bis 2022

DB-Konzernbevollmächtigter für das Land Baden-Württemberg Thorsten Krenz antwortet auf Anfrage der Bundestagsabgeordneten Nina Warken

Tauberbischofsheim. Die Westfrankenbahn präferiert die ersatzlose Auflassung des Bahnübergangs Leinbachtal in Tauberbischofsheim-Impfingen bis zum Jahr 2022 – diese Nachricht erhielt die Bundestagsabgeordnete Nina Warken (CDU) am gestrigen Mittwochabend in einer schriftlichen Mitteilung von Thorsten Krenz, dem Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für das Land Baden-Württemberg.

„Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die aktuelle technische Sicherung am Bahnübergang (BÜ) veraltet und daher ein Umbau der Anlage notwendig ist. Die Strecke kann im Bereich der Bahnübergangsanlage derzeit mit 80 km/h befahren werden, zudem befinden sich unweit des BÜs zwei alternative höhenfreie Kreuzungen der Eisenbahnstrecke“, erklärt Krenz die Sicht der Bahn. Eine solche Entscheidung sei für ihn auch „nachvollziehbar“.

Warken, die auch Mitglied des Tauberbischofsheimer Gemeinderats ist, hatte sich auch im Namen der CDU-Gemeinderatsfraktion bereits am 8. Februar 2021 in dieser Sache an Krenz gewandt: „Das ist für uns ein wichtiges Thema und wir möchten frühzeitig wissen, wie es hier weitergehen soll.“

Krenz informierte Warken darüber, dass er sich hinsichtlich der örtlichen Situation auch mit der zuständigen DB RegioNetz Infrastruktur GmbH (Westfrankenbahn) ausgetauscht habe, um sich ein vollständiges Bild zu verschaffen.

„Finanziert wird die gesamte Maßnahme im Rahmen der Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung III (LuFV III). Die hierfür zur Verfügung stehenden Mittel sind unter anderem an die Grundsätze der Wirtschaftlichkeit gebunden, so dass im Rahmen der Planung immer mehrere Varianten zur Erhöhung der Sicherheit des Verkehrs untersucht werden. Da sich, wie bereits angemerkt, in unmittelbarer Nähe des Bahnübergangs zwei Eisenbahnüberführungen befinden, die eine höhenfreie Querung der Gleise ermöglichen, ist die Schließung des Bahnübergangs eine mögliche Variante für die Erneuerung der Anlage. Die Umfahrung für Kraftfahrzeuge würde bei einer ersatzlosen Auflassung des BÜs max. 1.200 Meter betragen. Die Fahrzeuge könnten die bereits vorhandene bahnparallele Straße nutzen und für den landwirtschaftlichen Verkehr könnte der ebenfalls bereits vorhandene Feldweg ertüchtigt werden“, führt Krenz aus. Neben der ersatzlosen Auflassung seien aber selbstverständlich auch weitere Varianten untersucht worden.

Und weiter: „Im Rahmen dieser Planung wurden ebenfalls die Möglichkeiten einer neuen technischen Sicherung ausschließlich für Radfahrer und Fußgänger sowie der komplette Ausbau für Kraftfahrzeuge untersucht. Erste Kostenschätzungen ergaben, dass der Neubau einer technischen Sicherung für Kraftfahrzeuge mehr als doppelt so hoch wäre gegenüber den anderen Varianten. Die genauen Kostenwerte (reine Baukosten) werden in der Präsentation, welche zur Vorstellung der Maßnahme im Gemeinderat diente, ersichtlich.“

Die Westfrankenbahn verfolge aus diesem Grund nicht die Komplett-Erneuerung der Anlage für den Kraftfahrzeugverkehr (Variante 1), da dies den Grundsätzen der LuFV III widerspräche und somit zuwendungsschädlich wäre, sondern favorisiere die ersatzlose Auflassung der Bahnübergangsanlage (Variante 2). Krenz: „Als Kompromiss könnten wir uns aber dennoch eine technische Sicherung für den reinen Fuß- und Radverkehr (Variante 3) statt eines ersatzlosen Rückbaus des BÜs vorstellen. Dies hätte dann die sehr gut dargestellten und aus unserer Sicht zumutbaren Umwege (hauptsächlich die sog. „Umfahrung Ost“) für den motorisierten Kraftverkehr zur Folge, während Fußgänger und Radfahrer eine neue höhengleiche Gleiskreuzung nutzen könnten.“

Laut dem DB-Konzernbevollmächtigten plane die Westfrankenbahn, diese Überlegungen noch einmal Bürgermeisterin Anette Schmidt und dem Gemeinderat in Kürze vorzustellen.

Bild: Nina Warken MdB informierte Bürgermeisterin Schmidt, den Bauernverband Main-Tauber-Kreis e.V. wie auch den Fahrgastbeirat Westfrankenbahn über die Antwort der Deutschen Bahn. (Busse)

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