Kultusministerium stimmt vorgeschlagener Verklappung zu

Main-Tauber-Kreis. Die Ausbildung von Fleischern, Bäckern und den jeweiligen Fachverkäufern im Main-Tauber-Kreis konnte zunächst gesichert werden. Hier scheint der Weg, Klassen gemeinsam zu unterrichten, die rettende Lösung zu sein. „Über dieses Ergebnis freuen wir uns sehr, denn gerade im ländlichen Raum ist es wichtig, Fleischer und Bäcker auch weiterhin beschulen zu können“, erklärt Landrat Reinhard Frank. Wenn wir hier im Landkreis keinen entsprechenden Berufsschulunterricht mehr anbieten könnten, würden sich noch weniger Jugendliche für eine Ausbildung als Bäcker, Metzger oder die zugehörigen Fachverkäufer entscheiden.“

Für die duale Berufsausbildung stehen im Main-Tauber-Kreis sechs Berufliche Schulen in Bad Mergentheim, Tauberbischofsheim und Wertheim zur Verfügung. Wegen der rückläufigen demographischen Entwicklung sinken allerdings die Klassenstärken. Kleinklassen mit weniger als 16 Schülern sind aufgrund der Vorgaben des Landes grundsätzlich gefährdet. Vor dieser Situation stand jetzt die Ausbildung der Bäcker und Fleischer mit ihren jeweiligen Fachverkäufern. In einen solchen Fall suchen die Schulleiter der Beruflichen Schulen und die Kreisverwaltung als Schulträger gemeinsam nach einer Lösung.

Klassen, die weniger als 16 Schüler aufweisen, werden vom Land Baden-Württemberg in ein so genanntes Hinweisverfahren aufgenommen. 16 Schüler werden als Mindestschülerzahl für eine Klasse angesehen. Ein Hinweisverfahren kann bis zu drei Schuljahre umfassen. In diesen drei Schuljahren muss eine Lösung gefunden werden. Ist das nicht der Fall, kann das Lehrangebot an der jeweiligen Beruflichen Schule nicht mehr angeboten werden. In den ersten beiden Jahren des Hinweisverfahrens gibt es angelehnt an den Sport „gelbe Karten“. Im dritten Jahr zeigt das zuständige Regierungspräsidium die „rote Karte“. Kommt es jetzt zu keiner Lösung, fällt ab dem folgenden Schuljahr das Ausbildungsangebot weg.

Eine solche rote Karte hatte die Fleischer- und Fleischerei-Fachverkäufer-Ausbildung an der Gewerblichen Schule in Bad Mergentheim erhalten. „Hier haben wir in Abstimmung mit Schulleiter Peter Wöhrle auf die Verklappung mit den Bäckern und Bäckereifachverkäufern gesetzt“, erläutert der zuständige Dezernent Jochen Müssig vom Landratsamt. Dies bedeutet, dass die Schülerinnen und Schüler der beiden Bereiche künftig überwiegend gemeinsam unterrichtet werden. Diesen Lösungsweg hat jetzt das Kultusministerium Baden-Württemberg akzeptiert.

Da die beiden zuständigen Innungen hierdurch keinen Qualitätsverlust für diese Ausbildungswege sehen und sich vielmehr über die Entscheidung freuen, kann die Ausbildung an der Gewerblichen Schule in Bad Mergentheim fortgesetzt werden.

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