Stuttgart / Main-Tauber-Kreis. In den Ausbau und die Sanierung des Radewegenetzes im Main-Tauber-Kreis werden auch in den kommenden Jahren umfangreiche Investitionen getätigt. Dies hat Staatssekretärin Elke Zimmer vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg in einem Antwortschreiben an MdL Professor Dr. Wolfgang Reinhart auf dessen schriftliche Anfrage bestätigt. Das vom Land beschilderte Radwegenetz im Main-Tauber-Kreis habe nach Angaben des Verkehrsministeriums aktuell eine Gesamtlänge von circa 190 Kilometer. Darin enthalten sind sowohl die Alltags- als auch die Freizeitstrecken und Landesradfernwege. „In den letzten zehn Jahren wurden an Bundes- und Landesstraßen im Main-Tauber-Kreis etwa sechs Kilometer Radwege gebaut und 2,3 Kilometer Radwege saniert“, vermochte der Landtagsvizepräsiden und Wahlkreisabgeordnete zu vermelden. Das Land habe in den Jahren 2012 bis 2022 insgesamt 1,8 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (LGVFG) für den Ausbau und die Sanierung von Radwegen zur Verfügung gestellt, berichtete Wolfgang Reinhart, der auch dem Finanz- und dem Wirtschaftsausschuss des Landtags angehört. Bis 2019 seien hierfür Entflechtungsmittel des Bundes verwendet worden, seit 2020 werden die Förderungen durch Landesmittel finanziert, davon alleine mehr als 661.000 Euro im vergangenen Jahr. Gegenwärtig befinden sich an Bundes- und Landesstraßen im Main-Tauber-Kreis 13 Radverkehrsmaßnahmen in Planung sowie drei im Bau oder in der Ausschreibung. Im aktuellen Rad- und Fußverkehrsförderprogramm des LGVFG sind fünf noch nicht bewilligte Maßnahmen mit einem Gesamtzuwendungsvolumen von rund 2,4 Million Euro enthalten. Die Vorhabenträger können nach einer erfolgreichen Programmaufnahme einen Antrag auf Bewilligung der Fördermaßnahme beim zuständigen Regierungspräsidium stellen. „Bis 2030 soll das gesamte Landesradwegenetz ‚ RadNETZ Baden Württemberg ‘ im sogenannten Zielnetzstandard ausgebaut sein, so dass die Radfahrerinnen und Radfahrer attraktive, direkte und sichere Verbindungen nutzen können“, kündigte Reinhart nach Erhalt des Antwortschreibens von Staatssekretärin Elke Zimmer an. Das „RadNETZ BW“ verbindet und durchquert landesweit alle Ober- und Mittelzentren über definierte Hauptrouten auch für den Alltagsradverkehr. Ziele sind durchgehende, sicher und komfortabel zu befahrende Radverkehrsverbindungen mit einheitlicher Wegweisung. Das „RadNETZ“ habe derzeit eine Länge von rund 7.000 Kilometern, an die etwa 700 Kommunen angeschlossen sind. Ergänzt wird es durch die Radverkehrsnetze der Landkreise sowie der Städte und Gemeinden. Im Main-Tauber-Kreis zählen unter anderem Teile des Radklassikers „Liebliches Taubertal“ sowie die Strecken Lauda-Grünsfeld-Wittighausen-(Kirchheim), Tauberbischofsheim-Großrinderfeld-(Kleinrinderfeld), Tauberbischofsheim-Königheim-(Hardheim), Königshofen-Boxberg-Ahorn-(Rosenberg) sowie Weikersheim-Niederstetten-(Schrozberg) zu diesem Radnetz des Landes Baden-Württemberg. Zum diesjährigen RadKONGRESS des Landes im Juni 2022 in Mannheim wurde erstmalig ein „Rad-Report“ zum Vergleich der Radverkehrsförderung auf Landkreisebene erstellt. „In einigen Themenbereichen kann man daraus noch Potenzial für die Förderung des Radverkehrs im Main-Tauber-Kreis ableiten“, bilanzierte Wolfgang Reinhart. Zu finden ist der gesamte Report sowie die Analysen und Resultate unter www.aktivmobil-bw.de – Rubrik „Das war der RadKONGESS“. Laut Auskunft des Tourismusverbandes Liebliches Taubertal umfassen beworbene Tourenvorschläge in der Taubertalregion – also überwiegend im Main-Tauber-Kreis sowie in wenigen Teilen auch im unter- und mittelfränkischen Abschnitt – insgesamt knapp 2.200 Kilometer. Davon sind allerdings einige Abschnitte mehrfach enthalten, weil über einige Wege mehrere Touren führen, und zum anderen sind manche Radwege darin nicht mitgerechnet, weil dort keine der vorgeschlagenen Touren entlangführt. Die wohl bekannteste und am meisten frequentierte Route ist der knapp über 100 Kilometer lange Radweg „Liebliches Taubertal – Der Klassiker“ von Rothenburg ob der Tauber bis Wertheim am Main, der seit 2009 für seine besondere Qualität im Januar 2022 bereits zum fünften Mal durch den ADFC mit der Höchstnote „5 Sterne“ ausgezeichnet wurde. „Es ist sehr erfreulich, dass die Radverkehrsförderung des Landes Wirkung zeigt und fortgesetzt wird sowie dass die Radwege im Main-Tauber-Kreis sowohl im Alltags- als auch im Freizeitverkehr rege genutzt werden“, resümiert Wolfgang Reinhart. „Gerade auch die Zunahme der E-Bikes und der Ladestationen belege die Beliebtheit der Radwege bei ansässigen Bürgern sowie bei Tages- und Urlaubsgästen. Insofern sollte auch weiterhin in die Sanierung und in den Ausbau der Radwege im Main-Tauber-Kreis investiert werden“, zeigt sich der Landtagsvizepräsident überzeugt.
Foto: Erfreut zeigt sich der Landtagsvizepräsident und Wahlkreisabgeordnete Professor Dr. Wolfgang Reinhart über die Zusage des Verkehrsministerium Baden-Württemberg, dass in den Ausbau und die Sanierung des Radewegenetzes im Main-Tauber-Kreis auch in den kommenden Jahren umfangreiche Investitionen getätigt werden. Foto: Jürgen Besserer