AURORA integriert erfolgreich Menschen mit Behinderung – Zertifikat „Chance Beruf“ übergeben

„Die Arbeit muss zum Menschen passen“

MOSBACH/MUDAU (RED). Lange Zeit arbeitete Daniel Will in den Neckar-
Odenwald-Werkstätten der Johannes-Diakonie. Der Betrieb
beschäftigt zahlreiche Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen.
Doch der Wunsch, auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anzukommen,
war stets da. Erste Versuche scheiterten, „weil es einfach nicht
gepasst hat“. Seit Juni arbeitet Daniel Will nun beim Unternehmen
AURORA in Mudau, derzeit noch auf einem ausgelagerten Werkstatt-
Arbeitsplatz, vielleicht aber schon bald fest angestellt. Dafür nimmt er
in Kauf, an jedem Arbeitstag um vier Uhr aufzustehen, um sich auf
den Weg von Mosbach nach Mudau zu machen. Denn: „Mir gefällt
meine Arbeit und vor allem das Team, in dem ich arbeite.“

Dass es ausgerechnet bei AURORA geklappt hat, ist kein Zufall. Seit
Jahren engagiert sich der Hersteller für Klimatechnik sozial.
Besonders, wenn es darum geht, Menschen mit unterschiedlichen
Beeinträchtigungen das Ankommen auf dem allgemeinen
Arbeitsmarkt zu ermöglichen, wie Hans Vivas Stadler, Leiter der
Neckar-Odenwald-Werkstätten, und Jobcoach Elena Stoll bestätigen.
Stoll begleitet viele dieser Menschen in deren beruflichen Alltag. Sie
weiß: Wenn es dem Arbeitgeber nur darum geht, die
Schwerbehindertenabgabe einzusparen, wird das mit der Inklusion am
Arbeitsplatz vermutlich nicht funktionieren. Denn: „Wird in einem
solchen Fall nicht die entsprechende Leistung gebracht, scheitert das
Arbeitsverhältnis schnell.“ Stattdessen ist gefragt: Offen sein,
Vorbehalte ablegen, Mut zum Ausprobieren.

Bei AURORA verkörpert Ralf Kern dieses Erfolgsrezept. Ihm erscheint
es selbstverständlich, wie das Unternehmen seiner sozialen
Verpflichtung nachkommt. Er weiß aber auch: Allein einen
Praktikumsplatz im Betrieb zu organisieren, reicht nicht. „Die Arbeit
muss auch zum Menschen passen“, sagt er. „Und auch das soziale
Gefüge am Arbeitsplatz muss stimmen.“ So bekam Daniel Will von
Beginn an einen Mentor an seine Seite und durfte sich so lange an
verschiedenen Tätigkeiten ausprobieren, bis er in der Montage von
Kunststoffdüsen einen passenden Arbeitsplatz fand.

Wie Daniel Will arbeiten einige weitere Menschen mit
Beeinträchtigung bei den Klimaspezialisten im Odenwald. Zum Teil
bereits fest angestellt gehören sie zu den 280 Mitarbeitenden, die
AURORA am Standort Mudau beschäftigt. Für dieses Engagement
zeichnete die Johannes-Diakonie jetzt das Unternehmen mit dem
Zertifikat „Chance Beruf“ aus, das erst zum dritten Mal vergeben wurde. Hans Vivas Stadler und Elena Stoll hatten die Urkunde im
Gepäck und überreichten sie Ralf Kern als Anerkennung dafür, „dass
Menschen mit Beeinträchtigung hier die Chance erhalten, auf dem
allgemeinen Arbeitsmarkt anzukommen.“

(V. l.) Hans Vivas Stadler und Elena Stoll übergaben mit Daniel Will dem AURORA-Team Stefanie Isljami und Ralf Kern das Zertifikat „Chance Beruf“. Fotos: Andreas Lang

    Related Posts

    Brunch auf dem Bauernhof – Höfe können sich jetzt bewerben
    Der Naturpark Neckartal-Odenwald sucht Personen für MTB-Streckenpatenschaften
    Kurs für Eltern in Trennung und Scheidung