Auftakt Kunstsommer auf der Burg Wertheim

Kunstausstellungen mit Werken von bekannten Künstlern/innen aus Deutschland

Wertheim. Der Anfang wurde im Herbst 2017 gemacht und war vielversprechend. Jetzt folgt daraus ein ganzer Kunstsommer: Die Galerie Schöber zeigt in drei Ausstellungen von Juli bis September zeitgenössische Kunst auf der Wertheimer Burg. Den Auftakt bildet die Schau „Urban Moments“ mit Werken von Bernhard Reißfelder und Welf Schiefer.

In Kooperation mit der Stadt Wertheim hatte Galerist Axel Schöber erstmals im September/Oktober letzten Jahres zeitgenössischer Kunst im Neuen Archiv der Burg gezeigt. Die Erfahrungen waren gut. „Die historischen Räumlichkeiten mit wunderbarem Mainblick und die Ausstellung fanden ein großes Publikumsinteresse – sowohl bei den Touristen als auch bei den Einheimischen“, so Axel Schöber. Deshalb sei die Entscheidung, dort weitere Kunstausstellungen mit Werken von bekannten Künstlern/innen aus Deutschland folgen zu lassen, leicht gefallen.

Der Kunstsommer 2018 auf der Wertheimer Burg beginnt mit der Schau „Urban Moments“ vom 1. bis 26. Juli. In dieser Ausstellung treffen zwei Generationen von Künstlern aufeinander. Bernhard Reißfelder, 1946 in Balzfeld/Heidelberg geboren, und Welf Schiefer, 1980 in Leer/Ostfriesland geboren, haben beide eine akademische Ausbildung im Bereich der Bildenden Kunst. Unterschiedlich allerdings sind ihre Wege und ihre Arbeitsschwerpunkte. Der Bildhauer Reißfelder war fast 40 Jahre als Kunsterzieher tätig, während der Druckgrafiker Schiefer sehr früh zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen erhielt und sofort als freischaffender Künstler startete. Beiden gemein ist der genaue Blick auf den Menschen – insbesondere auf den in großen Städten lebenden Menschen.

Bernhard Reißfelder geht dabei sehr konzeptionell vor und betont in seinen nackt erscheinenden Holzskulpturen Einzelaspekte wie z.B. zeitkonforme Körperhaltungen oder Statussymbole der jungen Generation. Dabei hebt der Künstler weder den moralischen Zeigefinger noch lässt er sich auf gestalterische Spielereien ein. Die Skulpturen wirken eher nüchtern, was auch darin begründet ist, dass er – anders als andere Holzbildhauer – nur mit schon verarbeiteten und dann verleimten Holzlatten aus dem Baumarkt arbeitet.
 Foto: ART-isotope
Welf Schiefer dagegen fühlt sich in vielen künstlerischen Techniken zu Hause. Nach einer intensiven Phase der Druckgrafik, in der er zu Höchstleistungen aufläuft und zu Recht in einem Atemzug mit Horst Janssen und George Grosz genannt wird, folgte eine ebenso intensive Phase der Zeichnung. Unterstützt durch ein Stipendium 2015 bei Otmar Alt öffnete er sich, zuvor in der Radierung arbeitend, der Farbe und Collage. Anders als andere Künstler verwendet er beim Collagieren aber nur eigene Zeichnungen und für größere Flächen farbiges Papier. Die zumeist äußerst filigran gehaltenen Kompositionen eröffnen eine skurrile, urbane Welt mit vielen Details und grotesken bzw. humorigen Situationen.

Ausstellungseröffnung zu „Urban Moments“ ist am Sonntag, 1. Juli, um 10.30 Uhr. In der Reihe „Kunstsommer Burg Wertheim“ folgen zwei weitere Ausstellungen: „Spirit“ mit Werken von Andrea Kraft vom 27. Juli bis 26. August und „Spurenelemente“ mit Werken von Constantin Jaxy vom 31. August bis 23. September.

Geöffnet sind die Ausstellungen jeweils Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 13 und von 14 bis 17 Uhr sowie vor Abendveranstaltungen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.art-isotope.de.

 

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