Rathauschefs des Magischen Dreiecks tauschten sich mit Experten aus

Dinkelsbühl. Die Kommunalpolitiker des „Magischen Dreiecks“ haben sich in Dinkelsbühl getroffen und sich ausführlich mit der Thematik „Ärztliche Versorgung im ländlichen Raum“ befasst. Nicht mehr nachzubesetzende Arztsitze vor Ort, die drohende medizinische Unterversorgung, der anstehende Generationswechsel in der medizinischen Versorgung und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind Begriffe, die die Stadt- und Gemeindeoberhäupter in der Region seit Jahren gleichermaßen beschäftigen. In einem Fachgespräch bekamen diese Unterstützung von Experten.

Eingeladen zu diesem hochkarätig besetzten Fachgespräch waren Gunnar Geuter vom Kommunalbüro für ärztliche Versorgung Bayern, Julius Forster, Referent für Gesundheit, Pflege und Umwelt beim Bayerischen Städtetag, Rainer Bühn, der Geschäftsführer MVZ ANregiomed GmbH sowie Steffen Jäger, der 1. Beigeordnete des Gemeindetags Baden-Württemberg. Gunnar Geuter informierte zunächst über die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum und stellte die Grundlagen, die aktuelle Situation, die zentralen Entwicklungen sowie mögliche Handlungsoptionen für die Region des „Magischen Dreiecks“ dar. Anschließend erläuterte Steffen Jäger die Situation speziell in Baden-Württemberg und machte deutlich, dass sich die Städte und Gemeinden, in denen ein Versorgungsmangel vorherrscht, oftmals von der Kassenärztlichen Vereinigung mit dieser Situation allein gelassen fühlen. Rainer Bühn erklärte die Art und Weise der Medizinischen Versorgungszentren und Julius Forster berichtete über das Engagement des Bayerischen Städtetages in dieser Sache.

Im Dinkelsbühler Sitzungssaal tagten die Kommunalpolitiker des Magischen Dreiecks mit Experten zum Thema „Ärztliche Versorgung im ländlichen Raum“. Foto: Stadt Dinkelsbühl

Gemeinsame Denk- und Lösungsansätze

Nach diesen Informationen nutzen die Rathausvertreter noch ausführlich die Zeit, um Fragen an die Experten zu stellen. Die Veranstaltung hat dazu beigetragen, dass nunmehr alle Kommunalpolitiker über die unterschiedlichen Vorgehensweisen und Fördermöglichkeiten in Bayern und Baden-Württemberg informiert sind. Alle vereint jedoch länderübergreifend die Problematik der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum. Es konnten zahlreiche Anregungen und Denkanstöße mitgenommen werden, die auch Gemeinde- und länderübergreifende Denk- und Lösungsansätze beinhalten. Als Nächstes werden die Kommunalvertreter das Gespräch mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigungen aus beiden Bundesländern suchen, um in der für die Bevölkerung vor Ort so wichtigen Thematik weiter voran zu kommen. Denn nach geltender Rechtslage stehe eindeutig fest, dass die Kassenärztliche Vereinigung für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung zuständig sei. Hier gelte es nun, diese Vertretung in die Pflicht zu nehmen, insbesondere, da Unterversorgungen typischerweise in ländlichen Regionen auftreten. „Auch wir außerhalb der Ballungsräume haben Anspruch auf gleichwertige Lebensbedingungen und somit eine ordentliche medizinische Ausstattung,“ so die Rathauschefs unisono, „wir sind allerdings auch der Auffassung, dass wir Bürgermeister als Ansprechpartner unserer Bürgerschaft aus dieser für uns wichtigen Problematik uns nicht für unzuständig erklären können und dürfen.“

„Deswegen müssen wir auf die Landes- und Bundespolitik und auf die Gremien Druck machen, dass unsere Leute ordentlich versorgt werden.“ so abschließend Dinkelsbühls Oberbürgermeister Dr. Christoph Hammer.

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