Untere Naturschutzbehörde im Jahresgespräch mit Ehrenamtlichen

Main-Tauber-Kreis. Unter dem Schwerpunktthema „Windkraft und Naturschutz – ein Zielkonflikt?“ stand das diesjährige Treffen der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis mit den Naturschutzwarten und Vertretern anerkannter Naturschutzverbände.

Erster Landesbeamter Dr. Ulrich Derpa lobte das Interesse und Engagement der Ehrenamtlichen in Sachen Natur- und Artenschutz. Auf der letzten Tagung wurde deutlich, dass der Ausbau der Windkraft in Baden-Württemberg ein Spannungsfeld zwischen Natur- und Artenschutz und Energiewende geschaffen hat. Um dieses oft sehr kontrovers und teils emotional diskutierte Thema auf eine sachliche Ebene zu stellen, eröffnete Dr. Derpa die Veranstaltung mit der Besichtigung einer Windkraftanlage der Firma Abo-Wind in Ahorn-Buch.

Bei der Diskussion erläuterte Dr. Derpa zunächst den Stand des Windkraftausbaus im Main-Tauber-Kreis. Derzeit sind im Main-Tauber-Kreis 124 Anlagen errichtet, 22 Anlagen sind genehmigt und ein Antrag befindet sich noch in der Behördenanhörung.

Dr. Derpa freute sich besonders, dass Katharina Maaß und Dr. Martin Köppel vom „Dialogforum Erneuerbare Energien und Naturschutz“, einem gemeinsamen Energiewende-Projekt vom Landesverband des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) sowie des Naturschutzbundes Baden-Württemberg (NABU) für die Moderation des Abends gewonnen werden konnten.

Beim Treffen der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Main-Tauber-Kreis mit den Naturschutzwarten und Vertretern anerkannter Naturschutzverbände erläuterte
Dr. Elisabeth Düthorn von Abo-Wind (links) die Windkraftanlagen in Ahorn-Buch. Foto: Land-ratsamt Main-Tauber-Kreis

Mit einem Impulsvortrag „Windenergie und Naturschutz – miteinander vereinbar“ gab Katharina Maaß einen Einblick in dieses Spannungsfeld. Sie erläuterte die Gründe, die aus Sicht des Natur- und Umweltschutzes für einen Ausbau der Windenergienutzung sprechen. Sie zeigte aber gleichzeitig auch die Konflikte mit dem Natur- und Artenschutz auf.

Im Anschluss moderierte Dr. Ulrich Derpa die Besprechung und Diskussion. Ein Schwerpunkt war das Umbrechen kommunaler Flächen durch Landwirte. Der hohe ökologische Wert der Grasflächen und Gehölze entlang von Straßen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt war ein weiteres Thema. Karl-Heinz Geier von der unteren Naturschutzbehörde stellte das Bibermanagement im Landkreis vor. Aktuell gibt es im Main-Tauber-Kreis ca. 70 Biberreviere mit ca. 250 bis 300 Tieren. Zum thematisierten Anstieg der Schwarzwildpopulation und der angerichteten Schäden wies Dr. Derpa auf die Einrichtung eines „Runden Tisches Schwarzwild“ im Landesbeirat Jagd und Wildtiermanagement hin.

 

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