Über 43000 Euro für hilfsbedürftige Menschen gespendet

Initiatoren des Wörnitzer Weihnachtsmarktes blicken auf Erfolgsgeschichte

WÖRNITZ – Vor 15 Jahren wurde in Wörnitz erstmals ein Weihnachtsmarkt abgehalten. Im Laufe der Jahre ist diese vorweihnachtliche Veranstaltung zu einer festen Konstante im gemeindlichen Veranstaltungskalender geworden. Seit der ersten Austragung wurde ein Gesamterlös von mehr als 43000 Euro an gemeinnützige Institutionen und Menschen in Not gespendet. Und das alles ehrenamtlich.

Die Idee zu einer solchen Veranstaltung, die heutzutage in jeder größeren Kommune abgehalten wird, hatte Martin Payer aus Riedenberg. Im Rahmen einer Vorbesprechung für den gemeindlichen Veranstaltungskalender für das Jahr 2002, hatte dieser die Möglichkeit angesprochen, mit der Ausrichtung eines Weihnachtsmarktes die gemeindlichen Vereine „enger zusammen zu bringen“.

Vor dem Hintergrund damaliger Planungen für ein neues Sportgelände am heutigen Gewerbegebiet zwischen Wörnitz und Oberwörnitz, wollte Payer im Hinblick auf ein damit eventuell verbundenes, gemeinsames Bürgerhaus, eine „Verbindung und ein Wir-Gefühl“ zwischen den Ortsvereinen herstellen. Zwar ist aus den sportlichen Planungen nichts geworden, der Weihnachtsmarkt aber hat sich bestens etabliert.

Innerhalb kürzester Zeit war die Premiere im Dezember 2002 aus dem Boden gestampft worden. Es fanden sich zahlreiche Vereine, die das Vorhaben nach besten Kräften unterstützten. Das ursprüngliche Konzept wurde dabei über die Jahre hinweg beibehalten oder nur gering verändert. So wird die Federführung bei der Organisation Jahr für Jahr an einen anderen Ortsverein weiter gereicht, nachdem in den ersten beiden Jahren Martin Payer im Zusammenwirken mit dem FC Erzberg-Wörnitz die Vorbereitung geschultert hatte.

Seitdem finden jährlich Ende November regelmäßige Vorbesprechungen statt, in denen die Organisation und die Spendenvorschläge zur Debatte stehen. Maximal haben sich dabei bis zu 14 Ortsvereine beteiligt. Das Vorschlagsrecht für die Verwendung der Spenden liegt dabei beim federführenden Verein; es können aber auch andere Spendenadressaten favorisiert werden.

Das Besondere am Wörnitzer Weihnachtsmarkt ist nämlich die Tatsache, dass einerseits alles auf ehrenamtlicher Basis über die Bühne geht und auf der anderen Seite alle Einnahmen gespendet werden oder karitativen Zwecken zugeführt werden. Begonnen hatte man 2002 mit einer Spende an die Handwerkerschule in Hai in Tansania. In den letzten Jahren waren die Spenden sogar unter mehreren Adressaten aufgeteilt worden.

2016 durften sich die Schule für Lernförderung in Rothenburg, die Jugend-Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus Ansbach, eine Sehschule im afrikanischen Mali sowie die Spendenaktion einer Tageszeitung über Zuwendungen in Höhe von 3000 Euro freuen. Innerhalb der vergangenen 15 Jahre kam auf diese Art und Weise eine Spendensumme in Höhe von mehr als 43000 Euro zusammen.

Dabei wurden Institutionen und Gruppierungen aus der nächsten Umgebung bis hin zu Einrichtungen in anderen Kontinenten mit den Erlösen aus dem Wörnitzer Weihnachtsmarkt bedacht. Unter anderem durften sich Taifunopfer auf den Philippinen und Kinder in Südafrika über die finanzielle Unterstützung aus Wörnitz freuen; liebevolle Dankesbriefe zeugen davon. Im Schnitt kommen pro Jahr fast 3000 Euro zur Übergabe oder Überweisung.

Doris Eberlein und Renate Barthelmeß haben akribisch Buch geführt und betonen, dass man mit den Zuwendungen oft auch Hilfe zur Selbsthilfe leisten möchte. Darüber hinaus sei aber ebenso wichtig, dass bei der Organisation in Wörnitz der Gemeinschaftsgedanke hochgehalten werde. Bei der Ausrichtung der Veranstaltung denke keiner an seine Vereinskasse; das Wir-Gefühl stehe im Vordergrund.

So ist der Wörnitzer Weihnachtsmarkt in den vergangenen 15 Jahren „in jeder Hinsicht“, wie alle Beteiligten betonen, zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Seit 2009 wurde der Veranstaltung jeweils ein Weihnachtskonzert am Samstagabend in der örtlichen St.-Martins-Kirche vorgeschaltet. Im Anschluss öffnen zwei Buden, an denen Getränke und Speisen gereicht werden. Dabei kann man sich auf den Weihnachtsmarkt einstimmen.

Inzwischen habe man eine eigene Bude angeschafft; die anderen werden von der Stadt Schillingsfürst kostenfrei ausgeliehen. Wie in jedem Jahr, so findet auch die 16. Auflage des Wörnitzer Weihnachtsmarktes wieder am 3. Advent (17. Dezember) statt. Das Weihnachtskonzert am Vorabend beginnt um 19.30 Uhr. Nur eine Frage sei noch offen: Für die Verwendung des Erlöses 2017 können noch Vorschläge eingereicht werden.

Einzig ein gemeinsames Bürgerhaus stehe noch aus, so Martin Payer, der in dieser Hinsicht aber hoffnungsvoll in die Zukunft sieht. Zusammen mit der Kommune sei man auf einem guten Weg dorthin. Die örtlichen Vereine harmonieren nach seinem Dafürhalten „sehr gut“, was auch durch die gemeinsame Ausrichtung der Wörnitzer Kirchweih jedes Jahr deutlich unterstrichen werde.

Fotos: Heinz Meyer

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