Psychosoziale Versorgung im Landkreis

Beratungsstellen und Therapieeinrichtungen stellten sich vor

NEA/BAD WINDSHEIM. Mitte Oktober trafen sich Ärzte, Psychotherapeuten und Berater zu einer gemeinsamen Fortbildung in der psychosomatischen Klinik Heiligenfeld Uffenheim zum Thema „Psychische Gesundheit – professionelle Hilfe, Beratung und Therapie im Landkreis Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim: Beratungs- und Therapieeinrichtungen stellen sich vor“. Die Einladung ging von Dr. Georg Deichhardt, 1. Vorsitzender des Ärztlichen Kreisverbandes in Kooperation mit Stefanie Schindler, Geschäftsstellenleitung der Gesundheitsregionplus aus.

Der Arbeitskreis „Psychische Gesundheit“ unter Leitung des Projektteams Dipl.-Psych. Beate Hopfengärtner, Psychotherapeutin in Neustadt, Dr. Birgit Schwarz, Psychiaterin in Bad Windsheim und Michael Koch, Chefarzt der Heiligenfeld Klinik Uffenheim, hatten die Fortbildung vorbereitet. Etwa 90 Ärzte, Psychotherapeuten und Berater folgten der Einladung.

Nach einer Führung durch die Klinik und die Vorstellung deren Konzepts präsentierten sich insgesamt 20 Beratungsstellen und Einrichtungen zu den Bereichen Kinder und Jugendliche (z.B. Erziehungs- und Lebensberatungsstelle, schulpsychologische Beratung, Praxis für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie) und Erwachsene (z.B. Sozialpsychiatrischer Dienst, Tagesstätte AischTreff, Suchtberatung, Krisendienst Mittelfranken). Neben der Heiligenfeld Klinik Uffenheim stellten sich auch die Psychiatrische Institutsambulanz und Tagesklink in Neustadt a.d.Aisch vor. Parallel zu den Vorträgen konnten sich die Teilnehmer weitere Informationen an den jeweiligen Ständen und im persönlichen Gespräch einholen.

Aufgrund der zeitlichen Begrenzung konnten nicht alle Einrichtungen im Landkreis vorgestellt werden. Diese Fortbildung stellte einen Anfang dar, sowohl Fachleute als auch die Bevölkerung intensiver über die Beratungs- und Therapieangebote im Landkreis zu informieren. Die Fortbildungsteilnehmer waren über die Fülle an Informationen über engagierte Beratungs- und Therapieangebote im Landkreis erfreut und waren sicher, hiervon für ihre Praxis gut profitieren zu können.

 

Wegweiser Psychische Gesundheit

Zusätzlich entwickelte im Vorfeld der AK Psychische Gesundheit einen Ordner, der als „Wegweiser Psychische Gesundheit“ fungieren soll. Dort sind alle Einrichtungen, die sich bei der Fortbildung vorgestellt haben, mit ihrem Kurzprofil abgebildet. Zudem sind die psychotherapeutischen und nervenärztlichen Praxen des Landkreises übersichtlich aufgelistet. 70 Ordner wurden an die Teilnehmer der Fortbildung verteilt.

Die Kurzprofile der Einrichtungen werden im Laufe des November im pdf-Format auf der Homepage der Gesundheitsregionplus zur Verfügung gestellt. So können alle, die sich für dieses Thema interessieren, die gesammelten Informationen einsehen. Zukünftig wird es einen digitalen Wegweiser geben, der sich noch im Aufbau befindet – die Gesundheitsregionplus informiert darüber, sobald dieser online zur Verfügung steht.

 

Lotsenfunktion
Etwa ein Drittel der Bevölkerung hat im Laufe eines Jahres den Wunsch, sich für ein psychisches Problem Hilfe zu holen. Die meisten Ratsuchenden wenden sich zunächst an ihren Hausarzt, der die erste Not „auffängt“. Hier haben Ärzte eine wichtige „Lotsenfunktion“ in der psychosozialen Versorgung der Bevölkerung, indem sie die Patienten möglichst passgenau an die entsprechende Beratungs- oder Therapieeinrichtung weiter verweisen. Auch die psychotherapeutischen Praxen müssen angesichts des hohen Therapiebedarfs eine Lotsenfunktion wahrnehmen und die Patienten über alternative Beratungsmöglichkeiten im Landkreis informieren, wenn die Wartezeiten auf einen Therapieplatz zu lange sind.

Daher war es das Ziel der Fortbildung, im Kollegenkreis der Ärzte, Berater und Psychotherapeuten, über die konkreten regionalen Angebote praxisnah zu informieren und persönliche Kontakte herzustellen.

Hintergrund:
Im Landkreis gibt es sehr gute Anlaufstellen, die laut einer Bürgerbefragung der Gesundheitsregionplus in Kooperation mit dem Regionalmanagement leider nicht Jedem bekannt sind. Dort gaben 36 % der Befragten an, dass es schwer bzw. sehr schwer sei, Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten bei psychischen Problemen wie Stress oder Depression zu finden. Um dies zu ändern und sowohl die Landkreisbevölkerung als auch Fachleute und Entscheidungsträger über Themen der psychischen Gesundheit zu informieren, gründete die Gesundheitsregionplus den Arbeitskreis Psychische Gesundheit. Die Teilnehmer entwickeln verschiedenen Aktivitäten, um mehr Transparenz in der psychosozialen Versorgungslandschaft zu schaffen wie beispielsweise die Themenwoche Psychische Gesundheit (vom 16. bis 27. Januar 2017).

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