Großes Singfest mit über 20 Chören in Wertheim

Vorfreude auf Höhepunkt im Lutherjahr am 6. Mai

Wertheim. Ein Lutherjahr ist nicht denkbar ohne Singen. Ein Höhepunkt des Reformationsjubiläums in der Region dürfte deshalb das Wertheimer Chorfest am 6. Mai werden. Unter dem Motto „Feste Singen auf der Burg“ beginnt es mit rund 500 Sängerinnen und Sängern auf der Wertheimer Burg. Dann schwärmen über 20 Chöre aus und „bespielen“ die Plätze und Gassen der Altstadt. Festlicher Abschluss ist ein Chorkonzert in der Stiftskirche. Bei einem Pressegespräch im Rathaus stellten die Organisatoren Konzept und Programm des Chorfestes näher vor.

Verantwortlich für die Organisation ist das Bezirkskantorat Wertheim in Kooperation mit dem Sängerbund Badisch-Franken, unterstützt von der Stadt Wertheim. mit der Planung wurde vor eineinhalb Jahren begonnen. Die Fäden laufen bei Bezirkskantorin Katharina Wulzinger zusammen. An dem Pressegespräch nahmen außerdem teil: Bürgermeister Wolfgang Stein, Dekan Hayo Büsing, Simone Habiger, Bezirksobfrau der evangelischen Posaunenchöre, Volker Peters als Sprecher des Stiftschors Wertheim sowie Kathleen Nitschel von der Stadtverwaltung.

Mit den großen Veränderungen der Reformation, die Martin Luther vor 500 Jahren auf den Weg gebracht hat, entstand auch eine Zäsur in der Musikgeschichte: das Singen im Gottesdienst wurde der Gemeinde übertragen. Bis zu diesem Zeitpunkt sangen Geistliche, Mönche und Nonnen in den Gottesdiensten. Sie waren „Gesangsprofis“ und spezialisiert auf komplizierte einstimmige Gesänge und kunstvolle Mehrstimmigkeit. Martin Luther verfasste deutsche Übersetzungen lateinischer Gesänge, er vereinfachte Choralmelodien, damit sie in der Gemeinde und in den Familien singbar wurden. Es entstanden Kirchenchöre (Kantoreien) und Schulchöre (Kurrenden). Erst im 19. Jahrhundert, mit dem Aufkommen der bürgerlichen Gesellschaft und der Erfindung von „Freizeit“, bildeten sich Singgemeinschaften und Gesangsvereine in Städten und Dörfern. Gerade im Lutherjahr ist Chorsingen im Trend wie nie zuvor.

Das Chorfest Wertheim will diese interessante Mischung von weltlicher und geistlicher Chormusik an einem Tag präsentieren und das Singen in der Gemeinschaft in den Vordergrund stellen: gemeinsam auf der Wertheimer Burg, auf kleinen Bühnen in der Altstadt und in einem großen Abschlusskonzert in der Stiftskirche.

„Das Chorfest Wertheim wird ein großes Singfest,“ sind die Organisatoren überzeugt. Zusätzlich zu den 500 mitwirkenden Sängerinnen und Sängern rechnen sie mit 1.000 Zuhörerinnen und Zuhörer auf der Burg und in der Altstadt.

Das Chorfest Wertheim startet am Samstag, 6. Mai, um 11 Uhr mit Chören der Region auf der Wertheimer Burg im beeindruckenden Ambiente der dicken Wehrmauern. Unter Leitung von Bezirkskantorin Katharina Wulzinger wird gemeinsam gesungen und das Fest unter Mitwirkung des Bezirksposaunenchores Wertheim feierlich eröffnet. Nach einem Kurzkonzert der „Oktavenspringer Eichel“ unter Leitung von Susanne Skirde schwärmen die Chöre zu Mittag aus, um in der Marienkapelle und auf Plätzen der Altstadt zu singen. Den krönenden Abschluss bildet das Konzert der Christophorus-Kantorei Altensteig um 17 Uhr in der Stiftskirche Wertheim zum Zuhören und Mitsingen mit abwechslungsreichem Programm. Die Leitung hat Michael Nonnenmann, an der Orgel Luisa Rapa.

Die 500 angemeldeten Sängerinnen und Sänger üben seit einigen Monaten ein Programm aus dem „Chorheft Baden 2017“ ein, damit alle Chöre gemeinsam auf der Burg und in der Stiftskirche singen können. Darüber hinaus bereiten zwei Frauenchöre, sieben gemischte Chöre, ein Gospelchor und drei Kinder- und Jugendchöre a-capella-Programme für die Platzkonzerte in der Wertheimer Altstadt am Nachmittag vor.

Die alte Grafschaft feiert das Reformationsjubiläum mit dem Programm „Das Lutherjahr in und um Wertheim“. Die grenzüberschreitende Reihe umfasst rund 40 Veranstaltungen und dauert bis Ende Oktober. Im Mittelpunkt steht Wertheim, Trägerin des Prädikats “Europäische Stadt der Reformation“.

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