Gestern und heute Ausstellung im Februar im Kirchenzentrum Wartberg

Wertheim. Eine Ausstellung über Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland ist im Februar im Kirchenzentrum Wartberg zu sehen. Sie informiert über das Schicksal deutscher Spätaussiedler aus den Staaten der ehemaligen Sowjetunion und will damit auch Vorurteilen über diese Bevölkerungsgruppe begegnen. Die Wanderausstellung wurde von der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland e.V. zusammengestellt und vom Bundesinnenministerium gefördert. Zur Eröffnung findet am 8. Februar ein Begegnungsabend in Zusammenarbeit mit der Stadt Wertheim statt. Der erste Teil der Ausstellung konzentriert sich auf die über zweihundertjährige Geschichte, die seit der Auswanderung von über 200.000 Deutschen nach Russland vergangen sind. Sie zeigt anschaulich und an einzelnen Beispielen, mit welchem Fleiß und Erfindungsgeist diese Siedler es nach kurzer Zeit zu ansehnlichem Wohlstand gebracht haben. Vorgestellt werden die sechs deutschen Siedlungsgebiete im ehemaligen Russischen Zarenreich: an der Wolga, in der Ukraine, im Kaukasus, in Bessarabien, in Wolhynien und im Baltikum. Die Wanderausstellung „Deutsche in Russland. Geschichte und Gegenwart“ zeigt aber auch eindringlich, welchen Benachteiligungen und Verfolgungen die deutsche Bevölkerungsgruppe vor allem im 20. Jahrhundert ausgesetzt war. Es gab nicht nur Angriffe auf Leib und Leben, sondern auch die Versuche, den Nachfahren der deutschen Einwanderer Sprache und Kultur auszutreiben. Der zweite Teil der Ausstellung befasst sich mit der Rückkehr der Deutschen aus Russland und der ehemaligen UdSSR in das Land ihrer Vorfahren, die insbesondere nach 1988 in Gang gekommen ist. Schautafeln gehen auf Aufnahme und Integration der Deutschen aus Russland als Erfolgsgeschichte in Deutschland ein. Eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 8. Februar, um 18 Uhr im Kirchenzentrum Wartberg mit einem Begegnungsabend unter Mitwirkung der Stadt Wertheim und der Evangelischen Kirche. Als Vertreter der Landsmannschaft der Deutschen aus Russland wird Projektleiter Jakob Fischer, selbst Deutscher aus Kasachstan, in die Ausstellung einführen und Kurzfilme über die Geschichte und Integration der Deutschen aus Russland zeigen. Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung durch Gesangsbeiträge. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist im Kirchenzentrum Wartberg bis 28. Februar zu sehen und Dienstag bis Sonntag von 8 bis 17 Uhr geöffnet. Anmeldungen für Führungen nimmt Jakob Fischer entgegen, Telefon 0171/4034329, E-Mail: j.fischer@lmdr.de. Weitere Informationen zur Ausstellung gibt es auf der Internetseite www.deutscheausrussland.de.

 

Erinnerung an das Deutsche Theater Temirtau-Almaty in Kasachstan. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 1985. Foto: Veranstalter

Geschichte und Gegenwart der Deutschen aus Russland thematisiert die Wanderausstellung, die im Februar in Wertheim zu sehen ist. Projektleiter Jakob Fischer führt durch die Ausstellung. Foto: Veranstalter

 

 

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