...und wie Sie sich davor schützen!

Main-Tauber-Kreis. Bauernfänger und Beutelschneider nannte man Trickbetrüger früher. Heute sind es längst organisierte Banden, die mit immer neuen Mitteln an Ihr Geld wollen. Dabei gehen die Gangster ständig neue Wege: Im Internet werden falsche Profile angelegt, über Telefon Geld erpresst und auf der Straße mit fiesen Maschen gearbeitet. Main-Tauber aktuell zeigt Ihnen heute 14 Methoden, die in ganz Deutschland leider immer wieder Erfolg haben. Und dazu jeweils einen Tipp, wie Sie sich davor schützen können.

Enkeltrick

Betrüger melden sich bei Senioren, geben sich als Verwandte oder Bekannte aus und bitten um Bargeld. Oft täuschen sie finanzielle Notlagen vor, machen Druck und lassen nicht locken. Zur Übergabe werden Boten geschickt. Schon häufig konnten so hohe fünfstellige Summen erbeutet werden.
Tipp: Stellen Sie Fangfragen, z. B. „Wie hieß deine Uroma?“ Immer die Polizei informieren, wenn hohe Geldsummen am Telefon gefordert werden.

Facebook-Profile kopieren

Die Betrüger kopieren mit öffentlichen Daten das Profil eines Nutzers, schicken neue Freundschaftsanfragen an die Liste des Originals. Wer die Anfrage annimmt, wird erst um seine Handynummer gebeten. Auf diese schicken die Täter dann Überweisungscode. Wenn jetzt die Opfer auf Nachfrage die Codes ahnungslos weiter geben, geht mit der nächsten Handyrechnung Geld auf das Konto der Täter. Rechtlich gibt es dagegen keine Mittel.
Tipp: Hinterfragen Sie jede Anfrage genau. Machen Sie ihre Freundesliste auf Facebook unsichtbar. Geben Sie keine Codes weiter.

Ebay-Hacker

Sie waren länger nicht mehr bei Ebay unterwegs? Überprüfen Sie dennoch Ihr Profil. Betrüger hacken sich in die Profile von Nutzern. Dann werden Handy, Fernseher und Co. zum Verkauf angeboten, die es gar nicht gibt. Wenn das Geld der Auktionsgewinner auf dem Konto der Betrüger ist, machen sich diese aus dem Staub und lassen dem eigentlichen Profilbesitzer viele Probleme zurück.
Tipp: Immer wieder Passwörter ändern und Profile auf Aktivität prüfen.

Falsche Handwerker

Mit dem Vorwand einer kleinen Kontrollarbeit erschleichen sich die Täter Zugang zu Räumlichkeiten der Opfer. Während der Arbeit wird in der Wohnung Schmuck und Geld geklaut. Oft arbeiten die Täter auch zu zweit – der eine lenkt das Opfer ab, der andere macht sich die Taschen voll.
Tipp: Lassen Sie keine unbestellten Handwerker in ihre Wohnung, rufen Sie im Zweifel bei der Firma an und erkunden sich.

Inkassopost

Ohne erklärbaren Grund werden Inkassobriefe an Opfer verschickt. Eine kurze Zahlungsfrist mit hoher Strafe bei Nichteinhaltung soll zusätzlich Panik machen. Viele Opfer zahlen aus Angst, wissen aber eigentlich gar nicht wofür.
Tipp: Prüfen Sie, welche Firma hinter der Rechnung steht. Lassen Sie sich den genauen Grund der Rechnung zeigen. Stehen keine Kontaktdaten auf dem Schreiben, ist es sehr sicher Betrug!

Gewinnbenachrichtigung

Sie haben gewonnen! Zumindest steht das in der Post, die in ihrem Briefkasten lag. Die Gewinnübergabe soll dann auf einer Gewinnerfahrt stattfinden, die sich am Ende als stundenlange Verkaufsveranstaltung – die sogenannte Kaffeefahrt – entpuppt. Gewinne werden nicht ausgezahlt, dafür aber mit viel Druck überteuerte Dinge verkauft.
Tipp: Überlegen Sie, ob Sie überhaupt an einem Gewinnspiel teilgenommen haben. Schauen Sie nach Kontaktdaten und hinterfragen Sie im Zweifel das Spiel. Fahren Sie am besten gar nicht erst mit.

Geldautomaten-Betrug

Zwei Betrüger warten, bis Sie ihre Pin-Nummer am Automaten eingegeben haben. Der eine lenkt Sie ab, der zweite tippt eine hohe Summe ein, steckt einen Teil des Geldes ein.
Tipp: Lassen Sie sich beim Geldabheben nicht ablenken oder in Gespräche verwickelt.

Schmuckdiebstahl aus dem PKW

Die Täter halten an der Straße an, fragen Passanten nach dem Weg und locken die Opfer ganz nah an ihren Wagen. Wenn das Opfer nahe genug ist, wird die Halskette, die Uhr oder das Armband abgerissen und schnell davongefahren.
Tipp: Halten Sie Abstand zu fremden Fahrzeugen.

Autobumser

Einer Schätzung des GDV zufolge ist jeder zehnte Blechschaden in Deutschland geplant. Die Täter lassen sich überhöhte Kosten erstatten, reparieren das Fahrzeug aber nicht. Oft sind schon Altschäden am Unfallwagen, die als neu ausgegeben werden.
Tipp: Im Zweifel immer die Polizei informieren und Verdacht auch bei der Versicherung äußern.

Skimming

Auch hier ist der Bankautomat der Tatort. Mit manipulierten Kartenschlitzen und Mini-Kameras lesen Täter die Daten und PIN von Bankkarten aus. Über eine neue erstelle Karte wird dann im Ausland eingekauft oder Geld abgehoben.
Tipp: Bedecken Sie ihre PIN-Eingabe immer sehr gut und achten Sie auf ungewöhnliche Installationen an bekannten Geldautomaten.

Gewinnspiel-Gebühren

Sie haben gewonnen. Ein Auto, viel Geld oder etwas anderes mit viel Wert. Um die Gewinnübergabe vollziehen zu können, müssen Sie aber Gebühren für den Aufwand überweisen. Wenn zum Beispiel 1.000 Euro für die Überführung des gewonnenen Wagens bezahlt wurde, hören Sie nie mehr von den Tätern.
Tipp: Seriöse Gewinnspiel verlangen niemals Geld um Ihnen den Gewinn zukommen zu lassen.

Bettelbanden

Blind, im Rollstuhl, amputierte Gliedmaßen. Mit einem Schild sitzen solche Menschen immer wieder in der Fußgängerzone, gerne noch umringt von einem Hundewelpen. Dahinter stecken häufig organisierte Banden, die den Bettlern am Abend das gesamte Geld abnehmen.
Tipp: Bieten Sie Bedürftigen lieber Hilfe in Form von Essen, Trinken oder Kleidung an.

Spendensammler

Ganze Gruppen schwärmen in Fußgängerzonen aus, üben teilweise heftigen Druck auf Passanten aus um Geld für Behinderte, Tiere und Co. zu sammeln. Die genannten Institutionen gibt es nicht, das Geld wandert in die eigene Tasche.
Tipp: Lassen Sie sich nur eine Info-Homepage nennen, machen Sie sich zu Hause genau über die Spendenaktion schlau.

Autobahngold

Die Täter arbeiten oft an Rasthöfen an der Autobahn. Dort heben sie ein vorher platziertes Schmuckstück auf und bieten es gegen Finderlohn einem Passanten an. Die gefälschten Stücke sind nur wenige Cent wert, durch falsche Gravuren erwecken sie aber den Anschein sehr teuer zu sein.
Tipp: Bitten Sie den Finder das nächste Fundbüro aufzusuchen.

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