„Wie im Himmel“ und „Kafka“ in seiner Bühnenversion

Feuchtwangen. In der 70. Spielzeit der Kreuzgangsspiele vereinen sich klassisches Welttheater und modernes Schauspiel. Neben Goethes „Faust“ stehen das Schauspiel „Wie im Himmel“ sowie das Jugendstück „Kafka“ auf dem Spielplan. Die letzten beiden Stücke werden in diesem Jahr von Achim Conrad inszeniert, der jetzt einen Einblick in seine vielfältigen Planungen gab.

Der Schauspieler Achim Conrad führt in diesem Jahr auch Regie.

Seit rund acht Jahren ist Conrad jetzt im Rahmen der Kreuzgangspiele in Feuchtwangen tätig; in erster Linie als Schauspieler, so Bürgermeister Patrick Ruh. In diesem Jahr aber übernimmt Conrad die Regie des berührenden Schauspiels „Wie im Himmel“ nach dem Drehbuch des gleichnamigen Films und zeichnet zusammen mit Thomas Hupfer auch für das Jugendstück „Kafka“ verantwortlich. Schon vor drei Jahren sei die Idee für „Wie im Himmel“ entstanden, so Conrad, der sich jetzt erstmals an einer eigenen Bühnenversion für dieses Schauspiel versucht. Zum Inhalt: Ein weltberühmter Dirigent zieht sich nach einem schweren Herzinfarkt zurück in sein kleines Heimatdorf in Schweden. Dort beginnt er ganz bescheiden, sein Leben an diesem abgeschiedenen Ort neu zu leben. Ihm wird die Leitung des Kirchenchores angeboten und wider Erwarten gibt er sein Einverständnis. Mit sehr unkonventionellen Methoden, die den Chormitgliedern völlig fremd sind, formt er diesen Chor ganz in seinem Sinne. Damit stößt er in der Gemeinde zunächst nicht nur auf Begeisterung. Langsam aber fasst man Vertrauen und lässt sich ein auf die Menschenfreundlichkeit und die musikalische Weisheit des Dirigenten. Das Wunder geschieht: Der Chor gewinnt rasch an Qualität und wird letztendlich großartig. Bei einem internationalen Gesangswettbewerb setzt der Chor Maßstäbe, die so niemand erwartet hat. „Wie im Himmel“ gewährt auf der Bühne in Feuchtwangen einen Zauberblick auf die Musik und das Leben. Schon jetzt ist der Regisseur gespannt auf das Bühnenbild und die Feinjustierung der Szenenübergänge. Für das Stück kooperieren die Kreuzgangspiele mit ChorsängerInnen aus der Umgebung, welche das Grundensemble stimmlich unterstützen.

Kafka im Museumsgarten

Bürgermeister Patrick Ruh (links) und Achim Conrad vor der Kulisse des historischen Kreuzgangs. Fotos: Heinz Meyer

Das Jugendstück „Kafka“ ist dagegen im Garten des Fränkischen Museums zu sehen. Achim Conrad und Thomas Hupfer erstellen die Textvorlage, inszenieren das Stück und spielen alle Rollen selbst. Die Gegensätzlichkeit von Kafkas Feinsinnigkeit und den Grausamkeiten seiner Zeit bietet den Stoff für ein vielschichtiges und bewegendes Theaterprojekt für junge Erwachsene. Der Garten des Museums ist hierfür eine ideale Spielstätte für eine interessante und ungewöhnliche Inszenierung. HM

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